Elbe

Elbe
Einzugsgebiet

Einzugsgebiet

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5, CZ: 1-01-01-001
Lage Tschechien und Deutschland
Flusssystem Elbe
Flussgebietseinheit Elbe
Quelle Im Riesengebirge
50° 46′ 32″ N, 15° 32′ 11″ O
Quellhöhe 1386 m n.m.
Mündung Bei Cuxhaven in die Nordsee (km 727,73)[1]Koordinaten: 53° 53′ 36″ N, 8° 42′ 20″ O
53° 53′ 36″ N, 8° 42′ 20″ O
Mündungshöhe m ü. NHN
Höhenunterschied 1386 m
Sohlgefälle 1,3 ‰
Länge 1094 km[2] (1245 km inkl. Moldau)
Einzugsgebiet gesamt 148.268 km²[2] 
Deutschland: 97.175 km²[2] (65,38 %)
Tschechien: 49.933 km²[2] (33,84 %)
Österreich: 921 km²[2] (0,62 %)
Polen: 239 km²[2] (0,16 %)
Abfluss am Pegel Wittenberg[3]
AEo: 61.879 km²
Lage: 513,63 km oberhalb der Mündung
NNQ (20. August 1952)
MNQ 1961–2015
MQ 1961–2015
Mq 1961–2015
MHQ 1961–2015
HHQ (18. Juni 2013)
59,2 m³/s
138 m³/s
366 m³/s
5,9 l/(s km²)
1460 m³/s
4210 m³/s
Abfluss am Pegel Neu Darchau[4]
AEo: 131.950 km²
Lage: 191,33 km oberhalb der Mündung
NNQ (1. September 1904)
MNQ 1926–2014
MQ 1926–2014
Mq 1926–2014
MHQ 1926–2014
HHQ (11. Juni 2013)
128 m³/s
276 m³/s
712 m³/s
5,4 l/(s km²)
1960 m³/s
4080 m³/s
Abfluss[5]
an der Mündung
MQ
861 m³/s
Linke Nebenflüsse Adler (Orlice), Moldau (Vltava), Eger (Ohře), Bílina (Biela), Gottleuba, Müglitz, Weißeritz, Jahna, Döllnitz, Mulde, Saale, Ohre, Tanger, Aland, Jeetzel, Ilmenau, Seeve, Este, Lühe, Schwinge, Oste, Medem
Rechte Nebenflüsse Jizera (Iser), Ploučnice (Polzen), Kamenice (Kamnitz), Kirnitzsch (Křinice), Lachsbach, Wesenitz, Prießnitz, Schwarze Elster, Nuthe, Ehle, Havel, Stepenitz, Löcknitz, Elde, Sude, Bille, Alster, Pinnau, Krückau, Stör
Großstädte Dresden, Magdeburg, Hamburg
Mittelstädte Hradec Králové (Königgrätz), Pardubice (Pardubitz), Kolín (Kolin), Litoměřice (Leitmeritz), Ústí nad Labem (Aussig), Děčín (Tetschen), Pirna, Radebeul, Meißen, Riesa, Torgau, Wittenberg, Dessau-Roßlau, Schönebeck, Geesthacht, Wedel, Stade, Cuxhaven
Kleinstädte Hohenelbe (Vrchlabí), Arnau (Hostinné), Nimburg (Nymburk), Melnik (Mělník), Bad Schandau, Königstein, Stadt Wehlen, Heidenau, Aken, Barby, Tangermünde, Havelberg, Wittenberge, Schnackenburg, Lenzen, Dömitz, Hitzacker (Elbe), Bleckede, Boizenburg, Lauenburg, Glückstadt, Brunsbüttel, Otterndorf
Gemeinden Spindlermühle (Špindlerův mlýn), Rathen, Elster, Hetlingen
Einwohner im Einzugsgebiet 24,5 Mio.
Schiffbarkeit ab Pardubice

Die Elbe (niederdeutsch Elv, tschechisch Labe, lateinisch Albis) ist ein mitteleuropäischer Strom, der in Tschechien entspringt, durch Deutschland fließt und in die Nordsee mündet. Sie entwässert unter anderem einen großen Teil Ostdeutschlands sowie nahezu das ganze von Mittelgebirgen umschlossene Böhmen. Zu den bekanntesten Gewässern ihres Einzugsgebietes gehören die Moldau, die Mulde, die Saale, die Havel mit der Spree und die Elde mit der Müritz. Im Oberlauf durch die Mittelgebirge geprägt, folgt sie im weiteren Verlauf zwei Urstromtälern des Norddeutschen Tieflandes.

Gemessen an der Größe ihres Einzugsgebietes von 148.300 km² liegt die Elbe für Mitteleuropa gemäß Liste der Flüsse in Europa an vierter Stelle, hinter der Donau, der Weichsel und dem Rhein und gefolgt von Oder und Memel.[6]

== Etymologie ==

Das niederdeutsche Elv, der hochdeutsche Name Elbe wie auch der tschechische Name des Flusses sind von gleichem Ursprung; der slawische Name Labe ist angesichts seiner Lautgestalt bereits früh aus dem Germanischen oder Lateinischen entlehnt worden. Dabei handelt es sich um den im Urslawischen umfassend einsetzenden Lautwandel, der dem Gesetz der offenen Silbe sowie der Liquidmetathese folgt. Kennzeichen dafür waren, dass Konsonanten und Vokale den Platz tauschten. So wurde aus Elbe das tschechische Labe.

In der Antike nannten Griechen, Kelten und Römer, so etwa Plinius und Tacitus, den Strom Albis, die Germanen Albia. Der althochdeutsche Name des Flusses lautet Elba, der altenglische Ælf, Ielf und der altnordische Saxelfr. Wahrscheinlich ist er etymologisch identisch mit altnordisch elfr „Fluss“,[7] das in den heutigen skandinavischen Sprachen als schwedisch älv, norwegisch elv und isländisch elfur fortlebt.[8] Der schon im Jahre 18 bei Strabon belegte Name dürfte somit auf ein urgermanisches Appellativum *albijō- (vgl. die latinisierte Form Albia) mit der Bedeutung „Fluss“ zurückgehen, das außerhalb des Nordischen schon früh außer Gebrauch gekommen ist. Die Elbe ist somit von den frühen Germanen schlicht als „der Fluss“ bezeichnet worden, was zur dominierenden Stellung des Flusses in der Norddeutschen Tiefebene passt, der vermutlichen Wiege der germanischen Sprachen – mit Sicherheit aber des Westgermanischen.

Die Bezeichnung könnte analog zum gallischen Flussnamen Albis (heute Aube) als „weißes Wasser“, im Gegensatz zum Namen Dubis (heute Dub) für „Schwarzwasser“, zu deuten sein.[9] Der Name geht vermutlich auf das indogermanische Adjektiv *h2elbʰ-o- „weiß“ zurück[10] und ist mit dem lateinischen albus „weiß“ verwandt.

  1. Längen (in km) der Hauptschifffahrtswege (Hauptstrecken und bestimmte Nebenstrecken) der Binnenwasserstraßen des Bundes – mit Unterscheidung nach Teilstrecken, bezogen auf die WSV. (PDF; 138 kB) Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, abgerufen am 30. Mai 2019.
  2. a b c d e f Gewässersteckbrief Elbe. (PDF) In: dresden.de. Umweltamt Dresden, 22. September 2010, abgerufen am 18. Oktober 2016.
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF; 9,5 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 98, abgerufen am 7. März 2021 (, Lage im Jahrbuch nicht mit „oberhalb der Mündung“, sondern mit „unterhalb der Grenze“ (zur CR) angegeben, daher Lage des Pegels (513,63 km o.d.M.) aus Lage der Mündung (727,73 km u.d.G.) abzgl. Lage des Pegels (214,1 km u.d.G.) errechnet).
  4. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil III 2014. (PDF) In: dgj.de, Lage im Jahrbuch nicht mit „oberhalb der Mündung“, sondern mit „unterhalb der Grenze“ (zur CR) angegeben, daher Lage des Pegels (191,33 km o.d.M.) aus Lage der Mündung (727,73 km u.d.G.) abzgl. Lage des Pegels (536,4 km u.d.G.) errechnet. Freie und Hansestadt Hamburg, Hamburg Port Authority, S. 129, abgerufen am 7. März 2021 (ISSN 0949-3654).
  5. Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe
  6. Das Einzugsgebiet der Elbe, fgg-elbe.de (Flussgebietsgemeinschaft Elbe)
  7. Pytheas von Massalia. Abgerufen am 5. April 2023.
  8. Vladimir Orel (2003). A Handbook of Germanic Etymology. Brill, Leiden. S. 13.
  9. Julius Pokorny: Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch unter albho-
  10. Hans Krahe: Unsere ältesten Flußnamen, S. 52 f., 101
    Wolfgang Laur: Gewässernamen in Schleswig-Holstein. Ein Überblick, in: Beiträge zur Namenforschung, N.F., Bd. 16 (1981), S. 118

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