Else Ury

Else Ury
Gedenktafel in Berlin, Kantstr. 30 (1995)

Johanna Else Ury (geboren 1. November 1877 in Berlin-Mitte; gestorben 13. Januar 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau) war eine deutsche Schriftstellerin, Kinderbuchautorin und ein Opfer des Holocaust.

Ihre bekannteste Figur ist die blonde Arzttochter Annemarie Braun, deren Leben sie in den insgesamt zehn Bänden der Reihe Nesthäkchen erzählt. Die Reihe ist bis heute, allerdings in einer gekürzten und dem heutigen Sprachstil angepassten Form, im Buchhandel erhältlich. Daneben schrieb sie eine Reihe weiterer Bücher und Erzählungen, die sich vor allem an Mädchen richteten und in denen sie überwiegend ein traditionell bürgerliches Familien- und Frauenbild vertrat.

Die in der ausgehenden wilhelminischen Zeit und der Weimarer Republik bekannte und beliebte Kinderbuchautorin wurde als Jüdin unter dem Regime der Nationalsozialisten entrechtet, deportiert und im deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau unmittelbar nach Ankunft des Deportationszuges aus Berlin[1] 1943 in einer Gaskammer ermordet.

  1. Alfred Gottwaldt, Diana Schulle (Hrsg.): Die »Judendeportationen« aus dem Deutschen Reich 1941–1945. Marix, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-059-2 (Beschreibt detailliert alle Züge samt Zugnummern und Anzahl der Gefangenen vom 15. Oktober 1941, Abfahrt, bis 15. April 1945, Ankunft, nebst diversen Faksimiles von Anweisungen damaliger Behörden zur Durchführung der Transporte).
    Berlinische Galerie / Der Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.): Gedenken und Denkmal. Entwürfe zur Erinnerung an die Deportation und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Berlins. (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 4. November 1988 bis 8. Januar 1989 in der Berlinischen Galerie) Berlin 1988.

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