Emanuel Geibel

Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Ab 1843 war er der erfolgreichste Dichter seiner Zeit,[1] dessen Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung als Wortkünstler und als Autorenförderer im 19. ließ im 20. Jahrhundert schon vor dem Ersten Weltkrieg stark nach. Bis heute allgemein bekannt geblieben sind seine Wanderlieder Der Mai ist gekommen[A 1] und Morgenwanderung (Wer recht in Freuden wandern will, 1839)[2] sowie die Schlussverse des Gedichts Deutschlands Beruf. 1861: „Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen“, die u. a. Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte („Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“). Etliche der mehr als 3.500 Kompositionen zu knapp 300 Gedichten Geibels sind nach wie vor im Repertoire von Solisten im Haus- und Kammermusikbereich.

  1. Günter Häntzschel: Die deutschsprachigen Lyrikanthologien 1840–1914. Sozialgeschichte der Lyrik des 19. Jahrhunderts (Buchwissenschaftliche Beiträge aus dem Deutschen Bucharchiv 58). Wiesbaden: Harrassowitz 1997
  2. Bahnhöfe verstehen. In: Der Tagesspiegel Online. 20. August 2008, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 29. Juni 2022]).


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