Entgrenzung der Arbeit beschreibt in der Arbeits-, Wirtschafts- und Industriesoziologie die zunehmende Auflösung von zeitlichen, räumlichen und sachlichen Strukturen der Erwerbsarbeit. Im engeren Sinne ist damit oft die Auflösung von Grenzen zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben gemeint.
Die Entgrenzung wird auch im Zusammenhang mit dem Begriff Arbeitskraftunternehmer als Leittypus des globalen Kapitalismus diskutiert. Der Soziologe Gerd-Günter Voß geht davon aus, dass neue betriebliche Rationalisierungsstrategien verstärkt auf die Nutzung der Fähigkeit der Arbeitskräfte zur Eigenmotivierung und selbständigen Sinnsetzung abzielen und Entgrenzung damit auch bei der Motivation des Menschen zu beobachten ist. Ein entscheidender Aspekt bei der Entgrenzung von Arbeit ist die Flexibilisierung.[1] Teilweise werden dabei die jeweiligen geltenden gesetzlichen Bestimmungen zum Beispiel hinsichtlich der Arbeitszeit missachtet.