Erdofen

Die Steine werden zum Beispiel zu einer Pyramide aufgeschichtet und über Feuer erhitzt.
Querschnitt durch einen Maori-Erdofen

Erdöfen sind Gruben, in denen Lebensmittel mit Hilfe von im Feuer erhitzten Steinen gegart werden. Sie ermöglichten schonendes, feuchtes Garen bereits vor Erfindung der Töpferei. Das Zubereiten von Speisen im Erdofen gehört nach dem Grillen und Rösten weltweit zu den ältesten Kochtechniken und wird regional noch heute praktiziert, z. B. in Neuguinea, Neuseeland und bei nordafrikanischen Beduinen, in den Anden in der Form der Watia.[1]

Die besondere Bedeutung des Kochens im Erdofen und verwandter Techniken liegt darin, dass sie erstmals ermöglichte, verschiedene trockene und feuchte Zutaten und Gewürze gemeinsam zu garen und dadurch neuartige Geschmackskombinationen zu erzeugen. Ähnliche moderne Verfahren sind die Zubereitung von Suppen und Eintöpfen, Schmorgerichten und Ragouts, sowie besonders das Garen in Alufolie und im Römertopf.

Erdöfen werden bis heute auch als einfache Backöfen (Tandur) verwendet: Dazu wird ein zylindrischer Schacht in die Erde gegraben, mit Lehm oder Ton ausgekleidet und am Boden ein Feuer entfacht. Wenn es erloschen ist, werden an den Wänden Fladenbrote gebacken.

  1. Filipe Fernandez-Armesto: Food: A History. Pan Books, London 2002, ISBN 0-330-491-44 X. S. 15 und S. 16

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