Erich von Stroheim (geboren als Erich Oswald Stroheim; * 22. September 1885 in Wien, Österreich-Ungarn; † 12. Mai 1957 in Maurepas bei Paris, Frankreich) war ein US-amerikanischer Regisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Schriftsteller österreichischer Herkunft.
Als Schauspieler war Stroheim oft in der Rolle des arroganten und skrupellosen Bösewichts zu sehen. Deshalb erfanden die Produzenten für ihn den Slogan „Der Mann, den man gerne hasst“[1]. In den 1920er Jahren gehörte Stroheim mit Filmen wie Gier und Die lustige Witwe zu den führenden Regisseuren in Hollywood. Seine kostenintensive Detailversessenheit sowie seine Missachtung von Zensurbestimmungen und Drehplänen hatte zur Folge, dass die meisten seiner Regiearbeiten gekürzt wurden, unvollendet blieben oder dass er während der Dreharbeiten entlassen wurde. Heute existiert keiner seiner Filme mehr in der ursprünglichen Fassung. Nach 1933 wurde er nicht mehr als Regisseur beschäftigt und arbeitete wieder als Schauspieler. In Filmen wie Die große Illusion oder Boulevard der Dämmerung hatte er als Darsteller großen Erfolg, trat aber auch in zahlreichen B-Movies auf.
Die Werke des Wiener Schriftstellers Arthur Schnitzler übten einen bedeutenden Einfluss auf Stroheims Schaffen als Regisseur und Drehbuchautor aus. Die Figur des leichtlebigen Offiziers oder Studenten in Schnitzlers Romanen, der sich in das „einfache Wiener Madl“ verliebt, fand auch in Stroheims Filmen immer wieder als Motiv Verwendung.[2]