Die Erwerbung oder Akzession (von lateinisch accessio ‚das Hinzukommen‘) ist ein Arbeitsvorgang in Bibliotheken. Er besteht aus verschiedenen Tätigkeiten, die der Erwerbung neuer Publikationen dienen.
Die Erwerbung von neuen Publikationen dient dem Auf- oder Ausbau des Bibliotheksbestands einer Bibliothek. Die deutschen Bibliotheken haben 2012 rund 399 Millionen Euro für die Erwerbung ausgegeben. In kleineren Bibliotheken wird die Erwerbung oft von einem einzigen Bibliothekar durchgeführt oder nur nebenbei mitbetreut, in größeren hingegen besteht meist eine eigene Erwerbungsabteilung. Nach der abgeschlossenen Erwerbung werden die neuen Publikationen im nächsten Schritt, der Katalogisierung, in den Bibliothekskatalog eingetragen, bevor sie schließlich für Bibliotheksbenutzer entleihbar werden. Der gegenteilige Vorgang zur Erwerbung, bei dem überflüssige Medien ausgesondert werden, ist die Deakzession. Erwerbung und Deakzession werden zusammen gelegentlich als Bestandsaufbau, Bestandsmanagement oder Bestandsentwicklung bezeichnet.
Im Rahmen der Erwerbung wird der Bibliotheksbestand nicht nur durch Ankäufe vergrößert, sondern auch durch Pflichtexemplare, Schenkung, Tausch und Lizenzierung. Daneben gelangen Bibliotheken auch durch die Mitgliedschaft bei Vereinen kostenlos an die Publikationen dieser Vereine. Um auch seltene Bücher einmal pro Staat verfügbar zu machen, arbeiten Bibliotheken in Erwerbungskooperationen zusammen.