Esse (Feuerstelle)

Die Esse als Schmiedefeuer

Die Esse (ahd. essa „Herd des Metallarbeiters“) bezeichnet eine offene Feuerstelle mit Abzug und zusätzlicher Luftzuführung, die dem Erwärmen (Erhitzen) von Metallteilen beim Schmieden dient. Durch die regulierbare Zuführung von Luft bzw. Sauerstoff, die historisch mit einem manuell betätigten Blasebalg und jetzt zeitgemäß mittels elektrischem Gebläse erfolgt, wird das Schmiedefeuer auf die zum Schmieden der Metallteile je nach Umformungsverfahren erforderliche bzw. gewünschte Temperatur gebracht und gehalten. Die stationäre Esse stellt daher die wichtigste Einrichtung einer Schmiede dar, während bei der sogenannten Feldschmiede eine mobile Esse (Feldesse) zum Einsatz kommt.

Umgangssprachlich wird die Esse im handwerklichen Bereich teils auch schlicht als „Schmiedefeuer“ bezeichnet. Zugleich ist im industriellen Bereich der ursprünglich aus der Tradition des Schmiedehandwerks kommende Begriff „Esse“ allgemeingültig.

Als Brennmaterial wird in der Regel Kohle, insbesondere solche mit hohen Kohlenstoffanteilen (z. B. Steinkohle, Holzkohle oder Fettkohle) verwendet. Kohlebefeuerte Essen sind entsprechend für eine Rostfeuerung ausgebildet.

Seit einigen Jahren gibt es auch Essen, die mit Propangas befeuert werden und somit auf Rauchabzugsanlagen (Schornstein) verzichten können, nicht aber auf Entlüftung. Gasbefeuerte Essen sind jedoch meistens kostenintensiver im Betrieb als kohlenbefeuerte, zudem werden sie von den meist traditionsbewussten Schmieden oft als „nicht traditionsgerecht“ angesehen.


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