Ethnische Deportationen in der UdSSR

Das inguschische Elternpaar Gasdijew am Deportationsort in Kasachstan 1944 bei ihrer verstorbenen Tochter

Ethnische Deportationen in der UdSSR waren Zwangsumsiedlungen sowjetischer Bürger meist zur Zeit des Stalinismus aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit in Sondersiedlungen und Gulags, vorwiegend in Mittelasien und Sibirien. Die Deportationen waren eine der Formen politischer und kollektiver Unterdrückung eigener Staatsbürger.[1] Hauptmerkmale dieser Repressalien, die bewaffnete Einheiten des NKWD durchführten, waren ihr außergerichtlicher und ihr kollektiver, flächendeckender Charakter nach „nationaler“ Zugehörigkeit, obwohl die große Mehrheit der Deportierten keine politische Verfehlung beging, sowie die Bewegung einer großen Menge Menschen in einen geografisch abgelegenen, für sie ungewöhnlichen, oft riskanten Lebensraum.[2]

  1. Записка Комиссии Политбюро ЦК КПСС по дополнительному изучению материалов, связанных с репрессиями, имевшими место в период 30–40-х – начала 50-х гг. (Memento vom 12. Dezember 2007 im Internet Archive). In: fontel.net, abgerufen am 31. Dezember 2019. // Вестник Архива Президента Российской Федерации. 1995, № 1, S. 123–130; Хрестоматия по отечественной истории (1946–1995): Учебное пособие / Под ред. А. Ф. Киселёва, Э. М. Щагина. – М.: ВЛАДОС, 1996, S. 310–323.
  2. П. М. Полян: Сталинские депортации. 1928–1953. Депортации и этничность (= Россия. XX век. Документы). Международный фонд Демократия. Изд-во Материк, Moskau 2005, ISBN 5-85646-143-6, S. 5.

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