Eurobalise

Eurobalisen in Wittenberg
Balisenantenne in ausgebautem Zustand

Die Eurobalise stellt eine spezielle Ausprägung der Balise dar. Technisch handelt es sich um einen induktiv gekoppelten Transponder, der, zwischen den Schienen eines Gleises montiert, beim Überfahren vom Fahrzeug energetisiert wird und eine Nachricht (Telegramm) an das Fahrzeug sendet. Ihr Gegenstück am Fahrzeug ist eine Balisenantenne. Eine Rückmeldung über den korrekten Empfang der fehlergesicherten Nachricht ist nicht vorgesehen. Es gibt Balisen mit fester Nachricht, als elektronischer Kilometerstein, und solche, die aktuelle Nachrichten von der signaltechnischen Streckenausrüstung erhalten, ähnlich einem Signal.

Die Eurobalise ist als sicherheitsrelevantes Element des European Train Control System (ETCS) durch die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) standardisiert,[1] wird aber auch in zahlreichen anderen signaltechnischen Systemen genutzt.

Typische MTBF-Verfügbarkeitswerte für Eurobalisen liegen laut Angaben eines Herstellers bei über einer Million Stunden.[2] Im Netz der Deutschen Bahn sind über 13.000 Balisen verlegt (Stand: Ende 2020).[3]

  1. ERTMS/ETCS – FFFIS for Eurobalise. (PDF; 2,2 MB) In: era.europa.eu. Europäische Eisenbahnagentur, 17. Dezember 2015, abgerufen am 7. September 2023 (englisch).
  2. Patrick Zoetard, Vincent Blateau, Francois Hausmann, Felix Spranger: ETCS Level 2 für große Bahnhöfe. In: Signal + Draht. Band 112, Nr. 12, 2020, ISSN 0037-4997, S. 22–28.
  3. Timo Schygulla, Jens Reißaus, Polina Gamm, Patrick Hoffmeister, André Totzauer-Stange: Erfahrungen aus der Anwendung der Balisentechnik bei der DB Netz AG. In: Signal + Draht. Band 112, 2020, ISSN 0037-4997, S. 43–51.

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