Eine chemische Reaktion ist exotherm (von altgriechisch ἔξω exo „außen, außerhalb“ und θερμός thermós „warm, heiß“), wenn sie mehr Energie freisetzt, als ihr zunächst als Aktivierungsenergie zugeführt wurde.
Die Produkte einer exothermen Reaktion haben eine geringere Enthalpie als die Ausgangsstoffe; die Reaktionsenthalpie einer exothermen Reaktion ist also negativ.[1][2][3]
Findet die Reaktion bei konstantem Druck statt (also unter isobaren Bedingungen), ist die Enthalpieabnahme zahlenmäßig gleich der abgegebenen Wärmemenge. Im isobaren Fall sind die exothermen Reaktionen also gerade diejenigen, bei denen Wärme an die Umgebung abgegeben wird.
Gelegentlich werden exotherme Reaktionen auch pauschal definiert als Reaktionen, die Wärme abgeben.[4][5] Im isobaren Fall sind beide Definitionen identisch, darüber hinaus aber im Allgemeinen nicht. Findet die Reaktion beispielsweise bei konstant gehaltenem Volumen statt (isochore Zustandsänderung), entspricht die abgegebene Wärmemenge der Änderung der inneren Energie[4] des Systems, nicht der Änderung der Enthalpie (siehe → Enthalpie für eine nähere Erläuterung). Dieser Artikel verwendet im Folgenden die eingangs benutzte Definition als Reaktion mit negativer Reaktionsenthalpie. Diese Definition hat den Vorteil, dass die Enthalpie eine Zustandsgröße ist, die Kenntnis von Anfangs- und Endzustand also ausreicht, um die Enthalpieänderung zu ermitteln. Die abgegebene Wärmemenge hingegen ist eine Prozessgröße und es ist im Allgemeinen notwendig, auch Details über den Prozessverlauf zu wissen, um sie berechnen zu können.
Den Gegensatz zur exothermen Reaktion bildet die endotherme Reaktion, deren Reaktionsenthalpie positiv ist und die im isobaren Fall die der Enthalpiezunahme zahlenmäßig entsprechende Wärmemenge aufnimmt. Ist eine betrachtete Reaktion exotherm, dann ist die Umkehrreaktion endotherm, und umgekehrt.
Falls die Reaktion in einem adiabatischen Behälter stattfindet, so dass keine Wärme mit der Umgebung ausgetauscht werden kann, führt eine exotherme Reaktion zu einer Erhöhung der Temperatur und eine endotherme Reaktion zu einer Erniedrigung der Temperatur.[6]
In der Physik bezeichnet man eine Kernreaktion, bei der Energie frei wird, als exotherm. Eine exotherme Kernfusion ist etwa das Wasserstoffbrennen, wie es in der Sonne geschieht. Ebenfalls stark exotherm ist die Kernspaltung von beispielsweise Uran.
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GB_exothermic.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Atkins1_S85.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Keszei_S222.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen R_Enthalpie.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Atkins5_S46.<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Atkins1_S85b.