Fachwerk

Fachwerk-Stahlbrücke mit zwei ebenen Fachwerken in parallelen vertikalen Ebenen
Räumliches Fachwerk, z. B. als Tragwerk eines Dachs: unten links 2 zusammenhängende Grundzellen (Tetraeder) aus je sechs Stäben

Ein Fachwerk ist ein Stabwerk, dessen Stäbe allein durch die Normalkraft beansprucht werden, deren Enden in den Knotenpunkten miteinander verbunden sind.[1] Ein Fach ist ein zweidimensionales Vieleck, welches durch Stäbe aufgespannt wird. Fachwerke bestehen in der Regel überwiegend aus Dreiecken. Der Begriff Fachwerk leitet sich vermutlich vom mittelhochdeutschen vach oder fah für in Felder geteilte Fläche und Geflecht ab.

Knoten im Fachwerk eines Hochspannungsmastes. Eng zusammenliegende Schraubverbindungen erlauben keine Einspannung. Diese Knotenblech-Verbindung ist daher als nahezu gelenkig anzusehen.

Gelenkige Knotenverbindungen sind eines von mehreren Merkmalen des sogenannten idealen Fachwerks, die in der Literatur oft als zentrale Eigenschaft des Fachwerks genannt wird.[2] Reale Fachwerke werden in der Regel mit biegeweichen Stäben ausgeführt, die sich näherungsweise als gelenkige Knoten modellieren lassen. Stabwerke mit biegesteifen Knoten sind keine Fachwerke im engeren Sinne.

Ein Fachwerkträger ist ein gewöhnlich horizontal verlaufendes und im Verhältnis zu seiner Länge schmales und schlankes Tragelement. Die an Ober- und Unterseite durchlaufenden Stäbe werden als Ober- und Untergurt bezeichnet. Die Stäbe eines Gitterträgers stehen enger als beim Fachwerkträger, so dass der Eindruck eines Gitters entsteht.

  1. Fritz Stüssi: Baustatik I. Birkhäuser Verlag, 1971, S. 116.
  2. Mang, Hofstetter: Festigkeitslehre. Springer, 2013, S. 156: „Unter einem Fachwerk versteht man ein System, das aus gelenkig miteinander verbundenen Stäben besteht.“

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