Das Fachwerkhaus (in der Schweiz Riegelhaus[1][2]) ist die in Deutschland und weiten Teilen der Schweiz bekannteste Verwendung von Holzfachwerk im Hochbau. Es ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem die Zwischenräume (Gefache) mit einem mit Lehm verputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk ausgefüllt sind und die horizontale Aussteifung (zum Beispiel, um der Windbelastung standzuhalten) mittels schräg eingebauter Streben erfolgen kann. Als Bauholz wurde – mit Ausnahme der Spätzeit dieser Bauweise – Rundholz mittels Axt, Breitbeil und Dechsel zu einstieligen Balken mit quadratischem Querschnitt behauen. Die Bauhölzer wurden zimmermannsmäßig verbunden, unter weitestgehendem Verzicht metallischer Verbindungsmittel wie Nägel oder Schrauben.
Aus der frühgeschichtlichen Pfostenbauweise entwickelte sich das Fachwerkhaus zunächst zum Firstsäulen- und Firstsäulenständerhaus. Statt auf einer Schwelle aufzuliegen, waren die Wandpfosten hier zunächst vielfach noch im Erdreich eingegraben.
Über die Firstständerbauweise entwickelte sich schließlich der Stockwerkbau, der bis in das 19. Jahrhundert eine der vorherrschenden Bauweisen blieb und in Mitteleuropa nördlich der Alpen bis nach England verbreitet war. In der Spätzeit dieser Bauweise kam im Alpenraum das damit verwandte Bundwerk auf. Als der moderne Nachfolger der Fachwerkbauweise kann die Holzrahmenbauweise gesehen werden.