Fall Blau

Fall Blau
Teil von: Zweiter Weltkrieg

Deutsche Panzer II in der Kalmückensteppe
Datum 28. Juni bis November 1942
Ort Donezbecken, Kaukasus, Kuban-Gebiet, Sowjetunion
Ausgang Strategische deutsche Niederlage
Konfliktparteien

Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Italien 1861 Königreich Italien
Rumänien Konigreich Rumänien
Ungarn 1940 Ungarn

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Befehlshaber

Wilhelm List (Heeresgruppe A)
Maximilian Freiherr von Weichs (Heeresgruppe B)

Semjon Timoschenko

Truppenstärke

Heeresgruppe A:
11. Armee
17. Armee
1. Panzerarmee
4. rumänische Armee
Heeresgruppe B:
2. Armee
6. Armee
4. Panzerarmee
3. rumänische Armee
8. italienische Armee
2. ungarische Armee

Insgesamt:
ca. 1.500.000
1500 Panzerfahrzeuge
1550 Flugzeuge

Südfront
Südwestfront
Donfront
Nordkaukasische Front
Transkaukasusfront








Insgesamt:
über 2.300.000

Verluste

200.000 Mann[1]
1.000 Panzer

1.200.000 Mann
4.852 Panzer

Fall Blau oder Unternehmen Blau war der Deckname für den am 28. Juni 1942 beginnenden ersten Teil der Sommeroffensive der Wehrmacht während des Deutsch-Sowjetischen Krieges. Diese Offensive wurde zunächst auf Woronesch angesetzt, dann über den Sewerski Donez zum Don-Bogen weitergeführt und erreichte Mitte September mit dem deutschen Vorstoß im Kaukasus und an die untere Wolga ihren Höhepunkt.

Das Oberkommando des Heeres (OKH) gab der geplanten Sommeroffensive am 5. März 1942 zunächst den Tarnnamen Siegfried, der am 7. April 1942 in Blau und schließlich am 30. Juni 1942 in Braunschweig geändert wurde.[2] Die Folgeplanung unter den Namen Blau II und Blau III erhielt die Decknamen Unternehmen Clausewitz und Unternehmen Dampfhammer.[3]

In der Weisung Nr. 45 für die Kriegführung (Fortsetzung der Operation „Braunschweig“) vom 23. Juli 1942[4] änderte Adolf Hitler die Ziele des ursprünglichen Falls Blau. Ziel war nun der gleichzeitige Vormarsch der deutschen Truppen sowohl in Richtung Kaukasus (Unternehmen Edelweiß) als auch in Richtung Stalingrad (Unternehmen Fischreiher).[5][6]

Hitler hatte persönlich in die Planung des Unternehmens eingegriffen und eine Aufteilung der Heeresgruppe Süd befohlen. Diese Zersplitterung der Kräfte, vor der Hitler von seiner Generalität mehrfach gewarnt worden war, wird heute allgemein als wesentliche Ursache für den Untergang der 6. Armee in Stalingrad angesehen.[7] Hitler machte für sein Beharren kriegswirtschaftliche Gründe (Eroberung und Nutzbarmachung der kaukasischen Ölquellen, Abschneiden von sowjetischen Gütertransporten über den Verkehrsknotenpunkt Stalingrad) geltend.

  1. Bis 17. November 1942. Alle Verluste nach: David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad. Kansas 2009, Band 2, S. 717.
  2. Operation Siegfried.- Vergabe des Decknamens für die Frühsommer-Offensive an der Ostfront. Archivale im Bundesarchiv.
  3. Schramm, 1942, Teilband 1, S. 460.
  4. Walther Hubatsch (Hrsg.): Hitlers Weisungen für die Kriegführung 1939–1945. Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht. Bernard & Graefe, 1962. Taschenbuchausgabe 1964, S. 218. PDF.
  5. Schramm, 1942, Teilband 1, S. 520.
  6. Schramm, 1942, Teilband 2, S. 1420.
  7. „Fall Blau“ – der Weg nach Stalingrad. Die Welt, abgerufen am 16. Juni 2023.

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