Feinstaub

Feinstaub ist ein Teil des Schwebstaubs. Die aktuelle Definition des Feinstaubs geht zurück auf den im Jahr 1987 eingeführten National Air Quality-Standard for Particulate Matter (kurz als PM-Standard bezeichnet) der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA (Environmental Protection Agency).[1] Die ursprüngliche Definition des Feinstaubs basierte auf der Johannesburger Konvention aus dem Jahr 1959 und sah als Trennkorndurchmesser einen aerodynamischen Durchmesser von 5 Mikrometer (µm) vor.[2]

Die Begriffe Aerosol und Feinstaub werden meist gleichbedeutend verwendet.[3]

Nach der Richtlinie der WHO zur Luftreinhaltung (WHO global air quality guidelines) ist Luftverschmutzung global der Umweltfaktor mit der größten Bedrohung der menschlichen Gesundheit. Feinstaub schädigt weltweit mehr Menschen als irgendein anderer Luftschadstoff.[4][5] Die 2013 veröffentlichte Studie ESCAPE, die Gesundheit und Umgebungsbedingungen von 312.944 Europäern in neun Ländern verfolgte, zeigte für jede zusätzliche Belastung der Atemluft mit 10 μg/m³ eine Erhöhung des Risikos, an Lungenkrebs zu erkranken, von 22 % für Partikel der Kategorie PM10 und 36 % für Partikel der Kategorie PM2,5.[6]

  1. James H. Vincent: Aerosol Sampling – Science, Standards, Instrumentation and Applications. John Wiley & Sons, Chichester 2007, ISBN 978-0-470-02725-7, S. 321.
  2. Markus Mattenklott, Norbert Höfert: Stäube an Arbeitsplätzen und in der Umwelt – Vergleich der Begriffsbestimmungen. In: Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft. 69, Nr. 4, 2009, S. 127–129.
  3. Partikel in der Innenraumluft. In: Informationsplattform Innenluftqualität. Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, 2021, abgerufen am 23. Januar 2022.
  4. Ambient (outdoor) air pollution. World Health Organization, 22. September 2021, abgerufen am 15. Januar 2022 (englisch).
  5. WHO global air quality guidelines. World Health Organization, 2021, abgerufen am 21. Januar 2022 (englisch).
  6. Ole Raaschou-Nielsen, Zorana J. Andersen, Rob Beelen, Evangelia Samoli, Massimo Stafoggia: Air pollution and lung cancer incidence in 17 European cohorts: prospective analyses from the European Study of Cohorts for Air Pollution Effects (ESCAPE). In: The Lancet Oncology. Band 14, Nr. 9, 10. Juli 2013, S. 813–822, doi:10.1016/S1470-2045(13)70279-1 (openaccessrepository.it [abgerufen am 12. Mai 2022]).

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