Felsenmeer (Lautertal)

Felsenmeer

Das Felsenmeer auf dem Felsberg oberhalb von Lautertal-Reichenbach im Vorderen Odenwald (Landkreis Bergstraße) ist eine große Blockhalde aus mächtigen, dicht gepackten gerundeten Blöcken aus dunkelgrauem Quarzdiorit (genauer: Hornblende-Biotit-Diorit[1], auch Melaquarzdiorit genannt), die durch Wollsackverwitterung und nachfolgende eiszeitliche Freilegung der Blöcke entstand[2]. Das Felsenmeer ist eines der eindrucksvollsten Geotope des UNESCO-Geoparks bzw. Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald und zählt, 2006 als Nationaler Geotop ausgezeichnet, zu den wichtigsten geologischen Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Es ist etwas mehr als 2 km lang und bis zu 100 m breit[3] und erstreckt sich über ca. 200 Höhenmeter. Das Felsenmeer wurde bereits von den Römern und später durch die örtlichen Steinmetze zur Steingewinnung genutzt. Die Steinmetze bezeichneten den Quarzdiorit als „Felsberg-Granit“; er wird heute nicht mehr abgebaut. Heute ist das Felsenmeer ein beliebtes Naherholungsgebiet und Ausflugsziel für Familien und Wanderer. Es liegt innerhalb des NaturschutzgebietsFelsberg bei Reichenbach“.

Am oberen Ende des Felsenmeers befindet sich eine kleine Quelle, deren namenloses Rinnsal zwischen und unter den Felsen hinab ins Tal fließt, das Wasser aus der Siegfriedsquelle aufnimmt und unterirdisch – unter dem Parkplatz am Informationszentrum Felsenmeer – in den Graulbach mündet[4].

  1. Wolf-Dieter Grimm, Bildatlas wichtiger Denkmalgesteine der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Gesteins Nr. 020, Lipp-Verlag. München 1990, ISBN 3-87490-535-7.
  2. Jutta Weber: Das Felsenmeer. Heiße Nahtstelle der Erdkruste. Geotop 2002. (Memento vom 22. November 2011 im Internet Archive) Geopark Bergstraße-Odenwald
  3. Anne Kött: Felsenmeer bei Lautertal (Odenwald). Abgerufen am 9. September 2023.
  4. Walter Köpf: Der Felsenmeerbach in Lautertal. Abgerufen am 9. September 2023.

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