Die finnische Architektur war lange durch die nördliche Lage und spärliche Besiedlung Finnlands bestimmt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begannen sich in der Architektur selbstständige Tendenzen zu entwickeln.
Die ältesten erhaltenen Bauwerke Finnlands sind mittelalterliche Steinkirchen und -burgen. Für das 17. und 18. Jahrhundert sind nach der volkstümlichen Bautradition errichtete Holzkirchen prägend. Von der traditionellen Holzarchitektur der finnischen Städte sind nur wenige Beispiele wie die Altstadt von Rauma erhalten. Im frühen 19. Jahrhundert entwarf der deutsche Architekt Carl Ludwig Engel in ganz Finnland, aber vor allem in der neuen Hauptstadt Helsinki, repräsentative klassizistische Bauten. Unter dem Einfluss des Jugendstils kam gegen Ende des 19. Jahrhunderts der nationalromantische Baustil auf, dessen bedeutendster Vertreter Eliel Saarinen ist. Den Funktionalismus des 20. Jahrhunderts repräsentieren die Bauten Alvar Aaltos, des international bekanntesten finnischen Architekten. Seit der Nachkriegszeit ist der Modernismus vorherrschend.