Flavonoide

Die Grundstruktur der Flavonoide, Flavan

Die Flavonoide sind eine Gruppe von Naturstoffen, zu denen ein Großteil der Blütenfarbstoffe gehört. Flavonoide zählen zur Gruppe der Polyphenole. Sie leiten sich formal vom Grundkörper Flavan (2-Phenylchroman)[1] ab: zwei aromatische Ringe, die durch einen Tetrahydropyran-Ring verbunden sind. In der Natur gibt es rund 8000 Verbindungen, deren Vielfalt durch verschiedene Oxidationsstufen im sauerstoffhaltigen Ring, unterschiedliche Substitutionen an den aromatischen Ringen und das Anhängen von Zuckern (Glykosid-Bildung) entsteht. Die Biosynthese verläuft über den Shikimisäureweg.

Flavonoide sind universell in Pflanzen als sekundäre Pflanzenstoffe vorhanden, somit auch in der menschlichen Nahrung. Ihnen werden besonders antioxidative Eigenschaften zugeschrieben. Etliche flavonoidhaltige Pflanzen werden medizinisch genutzt.

Die Flavonoide wurden in den 1930er-Jahren vom Nobelpreisträger Albert Szent-Györgyi entdeckt und zunächst als „Vitamin P“ bezeichnet. Das „P“ im Vitamin P steht für „Permeabilitätsfaktor“.[2][3]

  1. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Flavan: CAS-Nr.: 494-12-2, EG-Nr.: 207-786-6, ECHA-InfoCard: 100.007.079, PubChem: 94156, ChemSpider: 84973, Wikidata: Q389595.
  2. Stephen Rusznyák, Albert Szent-Györgyi: Vitamin P: Flavonols as Vitamins. In: Nature. Band 138, Nr. 3479, Juli 1936, doi:10.1038/138027a0.
  3. Annett Steinbach: Pseudovitamine: Mehr Schein als Sein. In: Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung. 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2021; abgerufen am 26. Dezember 2021.

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