Die Frankfurter Judengasse war von 1462 bis 1796 das jüdische Ghetto in Frankfurt am Main. Es war das erste und eines der letzten seiner Art in Deutschland vor der Epoche der Emanzipation im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. In der frühen Neuzeit lebte hier die größte jüdische Gemeinde Deutschlands.
Nach der Aufhebung des Ghettozwangs wurde die Judengasse ein Armenviertel. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden fast alle Häuser abgerissen. Die an ihrer Stelle angelegte Börnestraße blieb ein Zentrum jüdischen Lebens in Frankfurt, da sich hier die liberale Hauptsynagoge und die orthodoxe Börneplatzsynagoge befanden.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs ist die Straße im heutigen Straßenbild Frankfurts kaum noch erkennbar. Der Verlauf der heutigen Straße An der Staufenmauer entspricht in etwa ihrem nordwestlichen Ende. Beim Bau eines Verwaltungsgebäudes wurden 1987 Reste der alten Judengasse entdeckt. Teile davon wurden nach langer öffentlicher Debatte als Museum Judengasse in den Neubau integriert.