Frauenstift

Das seit 1711 bestehende Damenstift Kloster Lüne. Da es zuvor ein Zisterzienserinnenkloster war, wird die Anlage weiterhin Kloster genannt (2013).

Ein Frauenstift, auch Damenstift oder Chorfrauenstift, ist eine religiöse Lebensgemeinschaft für Frauen, die ohne Ablegung von Gelübden in einer klosterähnlichen Anlage leben. Die in einem solchen freien weltlichen Stift lebenden (vom Mittelalter bis zur Säkularisation meist adligen) Damen werden als Kanonissen, Chorfrauen oder Stiftsdamen bezeichnet; daher wird häufig auch der Begriff Kanonissenstift verwendet. Die Vorsteherin eines Stifts wird auch Domina (lat. ‚Herrin‘) genannt.

Von diesen weltlichen Kanonissen zu unterscheiden sind Nonnen und regulierte Chorfrauen − wiewohl Letztere gemeinhin ebenfalls als Kanonissen bzw. Kanonissinnen bezeichnet werden. Nonnen leben als Ordensgemeinschaften nach einer monastischen Ordensregel, insbesondere der Benediktsregel, und verpflichten sich in feierlichen Gelübden auf Lebenszeit zu einem Leben nach den evangelischen Räten unter einer Äbtissin oder einer Priorin; Beispiele sind die Benediktinerinnen, Kartäuserinnen oder Zisterzienserinnen. Demgegenüber folgen regulierte Chorfrauen – etwa die Augustiner-Chorfrauen oder die Prämonstratenserinnen – als weibliches Pendant zu den Regularkanonikern nicht der Benediktsregel, sondern stattdessen zumeist der Augustinusregel. Die Klöster dieser Ordensfrauen werden jedoch regional, vor allem in Österreich, oft ebenfalls als Stift bezeichnet.


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