Fred Singer

Fred Singer, 2011

Siegfried Frederick Singer (* 27. September 1924 in Wien, Österreich; † 6. April 2020 in Rockville, Maryland, Vereinigte Staaten)[1][2], kurz Fred Singer, war ein US-amerikanischer Atmosphärenphysiker und eine bekannte Persönlichkeit in der Klimaleugnerszene. Er entwickelte unter anderem Satellitenkameras, die zur Messung der Konzentration von Ozon in der Stratosphäre eingesetzt werden, und Messsysteme zur Untersuchung der kosmischen Strahlung.

Singer war bis etwa 1970 ein in der Forschung produktiver Wissenschaftler, ging anschließend aber dazu über, als „Händler des Zweifels“ für verschiedene Interessenverbände aus der Industrie diverse Umweltprobleme zu bestreiten, die weit außerhalb seines Fachgebietes lagen. Unter anderem leugnete er die Gesundheitsgefahren des Tabakrauchens, die Existenz des Ozonloches und der menschengemachten globalen Erwärmung sowie die Gefahren von saurem Regen und des Giftmülls.[3][4] Aufgrund dieser jahrzehntelangen Tätigkeiten für diverse Industriebranchen wurde Singer als der „produktivste“ der „universell einsetzbaren käufliche[n] Leugner“ wissenschaftlicher Erkenntnisse bezeichnet.[5]

  1. John Schwartz: S. Fred Singer, a Leading Climate Change Contrarian, Dies at 95. In: The New York Times, 11. April 2020 (englisch). Abgerufen am 12. April 2020.
  2. "Großvater der Klimawandelleugner" Fred Singer gestorben. In: Der Standard, 13. April 2020. Abgerufen am 19. April 2020.
  3. Naomi Oreskes, Erik M. Conway: Die Machiavellis der Wissenschaft. Das Netzwerk des Leugnens. Wiley-VCH, Weinheim 2014, u. a. S. 347.
  4. James Lawrence Powell: The Inquisition of Climate Science. New York 2012, S. 54–58.
  5. Michael E. Mann, Tom Toles: Der Tollhauseffekt. Wie die Leugnung des Klimawandels unseren Planeten bedroht, unsere Politik zerstört und uns in den Wahnsinn treibt. Erlangen 2018, S. 83–86.

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