Galenik

Galenik ist ursprünglich die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.[1] Die pharmazeutische Bezeichnung bezieht sich auf den griechischen Arzt Galenos (deutsch Galen), der im 2. Jahrhundert n. Chr. lebte und auch pharmazeutische Schriften verfasste. Bis in die 1960er Jahre wurde die Kunst der Arzneibereitung weiterhin als Galenik bezeichnet. Erst in der modernen Arzneimittelproduktion wird stattdessen häufig die quantitativ wie qualitativ erweiterte Bezeichnung pharmazeutische Technologie verwendet, aber in Bezug auf die „Zusammensetzung und Herstellung von Arzneimitteln“[2] nach wie vor auch die traditionelle Bezeichnung Galenik. Die Approbationsordnung für Apotheker vom 23. August 1971, welche für das Pharmaziestudium eine um die industriell-maschinelle Komponente der galenischen Technik erweiterte Ausbildung vorsah, führte den Begriff „Arzneiformenlehre“ bzw. „Pharmazeutische Technologie“ ein.[3]

Ein medizinischer Wirkstoff (Arzneistoff) ist noch kein Arzneimittel. Der Wirkstoff muss zusammen mit Hilfsstoffen in eine bestimmte Arzneiform (Darreichungsform) gebracht werden, zum Beispiel als Tabletten, flüssiges Arzneimittel oder Creme, damit er dem Patienten zugeführt werden kann. Durch die Zubereitung mit Hilfsstoffen und die Art der Darreichung lassen sich auch die Verweildauer und die Konzentration der Wirkstoffe im Blutplasma beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen den von der Galenik abhängigen Eigenschaften der Arzneimittel und deren Wirkung im Körper wird in der Biopharmazie erforscht.

  1. Duden online: Galenik
  2. Wolf-Dieter Müller-Jahncke, 2005, S. 447.
  3. Rudolf Schmitz: Der Arzneimittelbegriff der Renaissance. In: Rudolf Schmitz, Gundolf Keil: Humanismus und Medizin. Acta humaniora, Weinheim 1984 (= Deutsche Forschungsgemeinschaft: Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 11), ISBN 3-527-17011-1, S. 1–21, hier: S. 18.

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