Gelber Fleck (Auge)

Position des Gelben Flecks (Horizontalschnittbild, der Sehnerv zeigt zur Nase).
Ansicht des Augenhintergrundes bei der Augenspiegelung mit dem gelben Fleck (Macula lutea) etwa in Bildmitte. Rechts davon die hell aufscheinende Sehnervenpapille.

Als Gelber Fleck, lateinisch Macula lutea, kurz Macula oder Makula [ˈmaːkula], wird ein eng umschriebenes Areal im hinteren, zentralen Bereich der Netzhaut bezeichnet, durch das die Sehachse verläuft und in dessen Mitte die Verteilung farbempfindlicher Sinneszellen (Zapfen) ihre größte Dichte erreicht.[1] Das Zentrum der Makula bildet die Sehgrube Fovea centralis mit der Foveola; der sie umgebende Randbereich wird Parafovea und, weiter peripher, Perifovea genannt. Abhängig von der perifovealen Abgrenzung wird der Durchmesser des gelben Flecks beim erwachsenen Menschen mit etwa 3 mm[1][2] bzw. rund 5 mm[3][4] angegeben.

Die Färbung des Areals wird u. a. durch in die Netzhaut eingelagerte Pigmente (Lutein und Zeaxanthin) hervorgerufen, ist jedoch beim Lebenden wenig auffällig. Die erste anatomische Beschreibung als „gelber Fleck“ (macula lutea) stammt von Samuel Thomas von Soemmerring, der sich 1791 auf Sektionsbefunde beim Menschen stützte.[5]

Etwa 15° nasal (nasenwärts) der Macula lutea liegt die – bei Spiegelung des Augenhintergrunds auffallend hell erscheinende – knapp 2 mm große Sehnervenpapille, im Gesichtsfeld die Ursache des Blinden Flecks. Hier befinden sich keine Sehzellen, da an dieser Stelle die innenseits verlaufenden Nervenfasern der Ganglienzellen der Netzhaut das Auge gebündelt als Sehnerv verlassen, die aus der Makularegion schläfenseitig. Daneben treten hier die Zentralarterie und die Zentralvene in das Auge ein bzw. aus (siehe Abbildung).

  1. a b Renate Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie. 3., vollständig überarbeitete Auflage. Georg Thieme, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-13-129243-8, S. 591.
  2. Web-Atlas Anatomie der Universität Mainz mit elektronenmikroskopischen Abbildungen.
  3. Franz Grehn: Augenheilkunde. 30., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-75264-6, S. 255.
  4. Heinz Feneis (Begründer), Wolfgang Dauber: Feneis' Bild-Lexikon der Anatomie. 10., komplett überarbeitete Auflage. Georg Thieme, Stuttgart u. a. 2008, ISBN 978-3-13-330110-7.
  5. Reinhard Hildebrand: Soemmerring’s work on the nervous system: a view on brain structure and function from the late eighteenth century. In: Anatomy and Embryology. Band 210, 2005, S. 337–342, doi:10.1007/s00429-005-0027-3.

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