Gemeinwesenarbeit (GWA) gilt als ein vielgestaltiges Handlungskonzept sowie ein professionelles und zivilgesellschaftliches Arbeitsfeld, das im Kontext Sozialer Arbeit und sozialer Bewegungen entstand und mit partizipativen, aktivierenden, vernetzenden und empirischen Methoden, Verfahren und Techniken darauf ausgerichtet ist, Menschen bei der Artikulation ihrer Bedarfslagen, bei der Vertretung ihrer Interessen und bei der nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unterstützen. Dabei kann es sich auch um die kollektive Durchsetzung ihrer demokratisch legitimen Interessen, etwa gegenüber größeren Unternehmen oder Institutionen, handeln. Je nach konzeptioneller Ausprägung werden in der Gemeinwesenarbeit unterschiedliche Konstellationen menschlicher Gemeinschaften fokussiert. Ausgehend von und unter Einbeziehung der Menschen und ihrer Vertretungen zielt Gemeinwesenarbeit auf die Bearbeitung struktureller Ursachen der sich bei Individuen, Gruppen und in Sozialräumen äußernden Problemlagen. Die Gemeinwesenarbeit ist daher ein wesentlicher Beitrag für die bedarfsgerechte Umsetzung sozial- und kommunalpolitischer Aufgaben und zur Sicherung demokratischer Verhältnisse.[1][2][3][4][5]