Gerichtete Evolution

Als gerichtete Evolution (englisch directed evolution) bezeichnet man in der Biochemie die Optimierung und Veränderung von Proteinen (darunter Enzyme) und Nukleinsäuren durch Nachahmung der natürlichen Selektion in einem beschleunigten Verfahren. Durch gerichtete Evolution können mittels einer Mutagenese und nachfolgender Selektion Mutanten mit verbesserten Eigenschaften identifiziert werden.[1] Sie ist eine Methode des Protein-Engineerings und findet vor allem in der weißen Biotechnologie und der Biokatalyse Anwendung. Für "die gerichtete Evolution von Enzymen" erhielt Frances Arnold im Jahr 2018 den Nobelpreis für Chemie.[2][3]

  1. Stefan Lutz: Beyond directed evolution—semi-rational protein engineering and design. In: Current Opinion in Biotechnology. Band 21, Nr. 6, Dezember 2010, S. 734–743, doi:10.1016/j.copbio.2010.08.011, PMID 20869867 (englisch, elsevier.com [abgerufen am 5. Juni 2019]).
  2. K. Voskarides: Directed Evolution. The Legacy of a Nobel Prize. In: Journal of molecular evolution. Band 89, Nummer 3, 04 2021, S. 189–191, doi:10.1007/s00239-020-09972-y, PMID 33184672.
  3. Frances H. Arnold: The Nobel Prize in Chemistry 2018. In: nobelprize.org. 11. Februar 2022, abgerufen am 12. Februar 2022 (englisch).

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