Das Germanische Becken (auch Mitteleuropäisches Becken[1]) war ein großes Sedimentationsgebiet in West- und Mitteleuropa, das sich im Perm und in der Trias von England im Westen bis an die Ostgrenze Polens erstreckte.
Im Süden wurde es vom Vindelizischen Land und im Westen und Nordwesten vom Brabanter, Armorikanischem und London-Massiv begrenzt. Im Norden wurde das Becken von den Hochgebieten in Irland und Schottland begrenzt, die damals noch mit dem Nordamerikanischen Kontinent zusammenhingen. Im Osten wurde das Becken von der Osteuropäischen Tafel, im Nordosten vom Fennoskandischen Schild (Skandinavien und Finnland) abgeschlossen. Die Sedimentation begann im Rotliegend mit kontinentalen Ablagerungen. Später im Zechstein und Muschelkalk wurde das Gebiet weitgehend überflutet und bildete ein Epikontinentalmeer (Zechsteinmeer und Muschelkalkmeer). Buntsandstein und Keuper sind wieder überwiegend kontinental geprägt. Aber auch im Buntsandstein und Keuper sind die Randbereiche marin beeinflusst, kurzzeitige Meeresvorstöße erreichten auch das Beckenzentrum in Norddeutschland.
Im Zechstein drang das Meer von Norden vom Arktischen Ozean in das Becken. Diese Pforte schloss sich noch im obersten Perm. In der Trias erfolgten diese Meeresvorstöße durch einige „Pforten“ im Süden des Beckens, z. B. die Ostkarpatenpforte (Ostpolen), die Schlesische Pforte (Westpolen) und die Burgundische Pforte (Frankreich). Im Rhaetium bildeten sich neue Einlässe im Nordwesten des Beckens durch die früheren Hochländer in Irland und Schottland, die von dem sich nun öffnenden Atlantik ausgingen.