Gesar

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
གླིང་གེ་སར་རྒྱལ་པོའི་སྒྲུང་
Wylie-Transliteration:
gling ge sar rgyal po’i sgrung
Aussprache in IPA:
[liŋ kʰesaː ʈʂuŋ]
Offizielle Transkription der VRCh:
Ling Kêsar Gyaiboi Zhung
THDL-Transkription:
Ling Gesar Drung
Andere Schreibweisen:
Geser, Gesser, Kesar
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
《格薩爾王傳》
Vereinfacht:
《格萨尔王传》
Pinyin:
Gésà’ěr Wáng chuán

Gesar[1] ist ein epischer tibetischer König, dessen Heldentaten in von Barden vorgetragenen Gesängen, in ihrer Gesamtheit Gesar-Epos genannt, beschrieben werden. Dieses Epos gilt als der größte zentralasiatische Epenzyklus.

Dieses Korpus von Erzählungen enthält das Grundmotiv vom Kampf des guten tibetischen Herrschers Gesar, der als Mensch geboren wird, jedoch viele göttliche Fähigkeiten hat, gegen das Böse in der Welt. Gesars kriegerische und listenreiche Taten werden in ganz Zentralasien von Ladakh bis in die Mongolei, besonders aber in Osttibet, in Form von Gesängen tradiert, daher wird es meist Gesar-Epos genannt. Es existiert unter anderem in tibetischer, mongolischer (ᠭᠡᠰᠡᠷ
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, Гэсэрийн тууж) und türkischer Sprache. Die Vortragenden waren und sind z. T. noch spezielle Gesar-Barden, die teilweise Texte im Umfang dicker Bücher memorieren können.

Das Epos ist sehr umfangreich und nimmt seinen Anfang mit der Entstehung der Welt. Es wurde wahrscheinlich für eine Aufführung über mehrere Tage hinweg konzipiert.

  1. Nach einer über 170 Jahre alten Schreibung auch Gesser Chan, vgl. J. Schmidt 1839, Neudruck 1966

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