Die Geschichte Ontarios, einer Provinz Kanadas, reicht mit Blick auf die menschliche Besiedlung bis an das Ende der letzten Eiszeit zurück, also mindestens bis 9000 v. Chr. Den ersten Bewohnern, wohl Karibujägern, folgten Angehörige der Archaischen Kulturen aus dem Westen, die Speerschleudern benutzten. Ab etwa 3500 v. Chr. wurde im Ottawa-Tal und auf den großen Inseln im Oberen See Kupfer verarbeitet, am South Fowl Lake an der Grenze zwischen Ontario und Minnesota wurde sogar um 4800 v. Chr. bearbeitetes Kupfer entdeckt. Erste größere Bauwerke stellen Grabhügel dar, die Burial Mounds. Die Späte Archaische Phase (ca. 2500 bis 900 v. Chr.) brachte wahrscheinlich den Gebrauch von Pfeil und Bogen hervor.
Wann die späteren Irokesen- und Algonkingruppen zuwanderten, ist unklar, doch kamen die Irokesen wohl eher aus dem Süden, die Algonkin aus dem Westen. In der Waldland-Phase ab etwa 1000 v. Chr. kam der Gebrauch von Tonwaren auf, dazu eine intensive Gartenbauwirtschaft, die vor allem auf dem Anbau von Kürbissen basierte. Vier regionale, sogenannte complexes lassen sich unterscheiden: Couture im äußersten Südwesten, der bis Michigan und Ohio reichte, Saugeen, der sich ostwärts anschloss (auf den möglicherweise die Ottawa zurückgehen), Point Peninsula zwischen dem Ottawa und dem südlichen Québec sowie Laurel im nördlichen Ontario (der vielleicht mit den Cree zusammenhängt). Zwischen Ontario- und Eriesee kam um 700 Princess Point hinzu, eine Zuwanderung, hinter der man die Irokesen vermutet, dazu kam vor allem um Kingston eine ähnliche Kultur, die als Sandbanks Complex bezeichnet wird. In beiden Fällen kamen Mais und Tabak auf. In der Späten Waldland-Phase herrschte das Dorf, oftmals mit Palisaden befestigt, vor, um 1200 kamen die Langhäuser verstärkt auf. Im kälteren Norden herrschten weiterhin Jagd und Sammeln vor, im Süden zunehmend Sesshaftigkeit und eine bäuerliche Lebensweise.
Die ersten Europäer kamen um 1600 in die Region, die bis 1763 zwischen Franzosen und Briten umstritten war, die sich vor allem um den Pelzhandel stritten. Dabei waren Irokesen meist auf britischer und Algonkin, bzw. Montagnais und Wyandot (Huronen), auf französischer Seite. Die Niederländer verkauften Gewehre direkt an die Irokesen, die zwischen 1649 und 1655 Wyandot, Petun und die Neutralen vernichteten und eine Völkerwanderung nach Westen auslösten. Bis 1701 lagen sie zudem mit den Franzosen im Krieg. Die Engländer setzten sich an der Hudson Bay fest und gründeten die Hudson’s Bay Company. Die Errichtung des späteren Detroit veranlasste Ojibwa, in dessen Nähe zu ziehen. Sie beherrschten für fast ein Jahrhundert den Südwesten Ontarios.
Nach der Unabhängigkeit der USA flohen britische Verbündete – neben Irokesen viele Loyalisten – nach Ontario und so bildeten Englisch sprechende Siedler bald die Mehrheit. Sie trugen 1812–1814 zur Abwehr der US-Invasion bei. Gegen die Vorherrschaft der als Family Compact bezeichneten Gruppe wandten sich 1837 republikanische Aufstände. 1841 wurden die beiden Kolonien Ober- und Niederkanada zur Provinz Kanada vereinigt. Eine weitgehende Selbstregierung, bei der die kanadischen Interessen Vorrang vor denen des britischen Weltreichs haben sollten, konnte 1848 durchgesetzt werden. Die Briten teilten die Kolonie auf, wobei aus Upper Canada (Oberkanada) mit der Entstehung Kanadas 1867 eine eigene Provinz namens Ontario wurde.
Diese entwickelte sich zum wirtschaftlichen Schwerpunkt Kanadas, hielt aber lange an einer minderheitenfeindlichen Politik fest, die sich vor allem gegen die französische Sprache und die katholische Konfession richtete. Zudem bekämpfte der langjährige Premier und Gründer der Liberalen Partei Oliver Mowat (1872–1896) die Rechte der Regierung in Ottawa und dehnte die Provinz weit nach Norden und Nordwesten aus. Als 1896 das höchste britische Gericht, das Justizkomitee des britischen Privy Council entschieden hatte, die Bundesregierung könne nur im Kriegsfall über die Energiereserven verfügen, erhielten die Provinzen weitgehende Befugnisse, die bis heute bestehen und auf Bodenschätze ausgedehnt wurden. 1905 bis 1923 verloren die Liberalen die Macht zunächst an die Konservativen, dann an eine Farmerpartei. Die Konservativen beherrschten von 1943 bis 1985 die Politik in der Provinz. Im Laufe der 60er Jahre gab die Regierung die antifranzösische und minderheitenfeindliche Politik auf. Mit Dalton McGuinty kam 2003 erstmals wieder ein katholischer Premier ins Amt. Heute beherbergt der Großraum Toronto eine besonders hohe Zahl an Einwanderern. Der Norden ist hingegen sehr dünn besiedelt, und zahlreiche der rund 190 First Nations (davon 139 anerkannt) beanspruchen Rechte in ihren traditionellen Gebieten. Einige Gruppen versuchen ihre Muttersprache als erste Sprache durchzusetzen, in anderen Fällen, wie dem Caledonia land dispute, geht es um Rohstoffausbeutung.