Lemberg war einst eines der bedeutendsten Zentren im jüdischen Osteuropa. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung und damit über 100.000 Menschen waren Juden, bevor der Zweite Weltkrieg die jüdische Gemeinde beinahe auslöschte. Scholem Alejchem beschrieb seine Kindheit in der Erzählung „Hohes Schloss“, benannt nach der früheren Burg auf dem Schlossberg. Simon Wiesenthal wirkte hier als Architekt. Im Ghetto lebten ab November 1941 mehr als 150.000 Lemberger Juden, sowie Juden aus den von den Deutschen 1939 bereits besetzten Gebieten, die in die Stadt geflüchtet waren.
Mit etwa 20.000 Juden, die vor allem aus anderen Teilen der damaligen Sowjetunion zugewandert waren, lebte die jüdische Gemeinde zu Sowjetzeiten auf. Die jüdische Gemeinde von Lemberg schrumpfte, nachdem die Ukraine unabhängig geworden war. Heute leben nur noch rund 1.500 Juden in Lemberg.[1]