Geschichte des Antisemitismus seit 1945

Antisemitismus, eine seit der Aufklärung entstandene Judenfeindlichkeit, verlor seit 1945 mit dem Ende des NS-Staates weithin seine Funktion als politische Ideologie, besteht aber in vielfältiger Form bei Bevölkerungsteilen jeder sozialen Schicht, religiösen und politischen Orientierung fort.

Der Antisemitismus bis 1945 hatte zum Holocaust geführt. Danach traten politische Organisationen mit offen judenfeindlichen Zielen und traditionelle Stereotype des christlichen Antijudaismus zurück. Begünstigt durch mangelnde Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus und Geschichtsrevisionismus gibt es jedoch in Deutschland und vielen anderen Staaten weiterhin erhebliche antisemitische Vorurteile und Angriffe auf Juden. Diese nahmen nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 vielerorts zu.

Im Post-Holocaust-Antisemitismus verbreitet sind Schuldabwehr und Schuldprojektion auf Juden, Täter-Opfer-Umkehr, Kodierungen, die Juden nicht nennen, aber meinen oder leicht auf Juden zu beziehen sind. Als aktuell vorherrschende Form gilt ein oft als Antizionismus getarnter Israel-bezogener Antisemitismus, der das Existenzrecht Israels ablehnt und diesen Staat für alle möglichen politischen Übel oder alle Juden für dessen Politik haftbar macht.

Öffentliche antisemitische Hetze ist in Deutschland seit 1994 als Volksverhetzung, in Österreich als Verhetzung oder NS-Wiederbetätigung, in der Schweiz nach der Rassismus-Strafnorm strafbar.


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