Die Geschichte des Saarlandes umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des deutschen Landes Saarland von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Das Saarland (von 1920 bis 1935 meist Saargebiet genannt) ist seit 1957 ein Land im Südwesten der Bundesrepublik Deutschland, an der mittleren Saar gelegen. Die Landeshauptstadt ist Saarbrücken.
Hinsichtlich der Antike, der Völkerwanderungszeit und des beginnenden Mittelalters geben reiche archäologische Funde Zeugnisse für die keltische, römische sowie fränkische Besiedelung der Saarregion.
Das Gebiet des heutigen Saarlandes kam im Jahr 925 mit dem fränkischen Lotharingien zum Ostreich, aus dem sich das spätere Heilige Römische Reich entwickelte. In der Zeit des Feudalismus waren das Erzstift und Kurfürstentum Trier, das Herzogtum Lothringen, das wittelsbachische Herzogtum Pfalz-Zweibrücken sowie die Grafschaft Saarbrücken die wichtigsten Territorialherren auf dem Gebiet des heutigen Saarlandes.
Mit dem Vertrag von Nürnberg im Jahr 1542, in dem das Reich dem Herzogtum Lothringen eine staatsrechtliche Sonderstellung als freies und unabhängiges Herzogtum zuerkannte, verwandelte sich das Land an der Saar zunehmend in ein umkämpftes Grenzgebiet. Es stand im Laufe seiner jüngeren Geschichte zeitweise unter dem Einfluss Frankreichs oder dessen staatlicher Hoheit.[1][2]
So kam es im Zuge der Reunionspolitik unter König Ludwig XIV. (Province de la Sarre, 1680 bis 1697), infolge der Französischen Revolution bzw. unter Napoleon Bonaparte (Département de la Sarre, 1794/98 bis 1815), als Saargebiet (Territoire du Bassin de la Sarre, 1920 bis 1935) und als autonomer Saarstaat (État Sarrois, 1947 bis 1956) zu einer Abtrennung von Deutschland.
Eine vollständige Annexion des Gebietes an der Saar durch Frankreich nach den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts verhinderten insbesondere die Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika sowie des Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland – in letzterem Fall zusätzlich die Regierung der Sowjetunion.[3][4]
Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gehörte das Gebiet nach dem Wiener Kongress größtenteils zum Preußischen Staat sowie zum Königreich Bayern (1815/16 bis 1918) bzw. nach dem Sturz der Monarchie durch die Novemberrevolution zum Freistaat Preußen und zum Volksstaat Bayern (1918).
Eine wesentliche Grundlage für die wirtschaftliche und politische Bedeutung des Landes waren bzw. sind seine reichen Bodenschätze (Steinkohle, Erze), sein Waldreichtum sowie die sich daraus entwickelnde Industrie, die damit zusammenhängende hohe Bevölkerungskonzentration und die stark ausgebaute Infrastruktur.