Glaukom

Klassifikation nach ICD-10
H40 Glaukom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Gesunder Sehnervenkopf
Fortgeschrittene Glaukomkrankheit, mit großer Aushöhlung des Sehnervenkopfes, zu erkennen an den bereits am Papillenrand „bajonettförmig“ abknickenden Blutgefäßen

Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine Augenerkrankung, die durch eine dauerhafte (irreversible) Schädigung von Nervenfasern des Sehnervs gekennzeichnet ist. Bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf können charakteristische Gesichtsfeldausfälle (Skotome) entstehen, die im Extremfall zu einer Erblindung des betroffenen Auges führen können. Ein erhöhter Augeninnendruck (okuläre Hypertension) ist ein Risikofaktor für eine mögliche Entwicklung eines Glaukoms, jedoch weder eine notwendige noch eine hinreichende Begleiterscheinung. In Europa sind 30–40 % aller Glaukome Normaldruckglaukome, in Japan ca. 90 %.

Bei erhöhtem Augeninnendruck wird entsprechend der Anatomie der Druckregulierung im Auge zwischen Offenwinkel- und Engwinkel-Glaukom unterschieden. Diese Bezeichnungen beziehen sich auf den Winkel, den Hornhautrückfläche und Irisvorderfläche miteinander bilden, den sogenannten Kammerwinkel. In der Spitze dieses Winkels befindet sich das Trabekelwerk, ein siebartiges Geflecht, durch welches das Kammerwasser aus dem Auge über den Schlemm-Kanal in das Venensystem abfließt. Offenwinkelglaukome sind weit häufiger und verlaufen meist chronisch und über mehrere Jahre unbemerkt, während die selteneren Engwinkelglaukome zum schmerzhaften Glaukomanfall führen können, bei dem unbehandelt innerhalb kurzer Zeit eine akute Erblindung droht. Die Gesichtsfeldausfälle beim Offenwinkelglaukom machen sich oft erst spät bemerkbar, weil sie außerhalb der Mitte (peripher) beginnen und durch das intakte Gesichtsfeld des anderen Auges überdeckt werden können.


From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy