Die Gleitbauweise (auch Gleitbauverfahren oder Gleitschalungsfertigung) ist eine Bautechnik im Betonbau, bei der die Schalung mitwandert. Sie stellt eine mögliche Alternative zur neueren Kletterbauweise dar. Das Verfahren ist in Deutschland seit 1927 bekannt. Die weltweit ersten Wohnhäuser in Gleitbauweise wurden 1950 in Stockholm, Schweden, errichtet.[1]
Die Gleitbauweise wird vor allem bei hohen Betonbauten (z. B. Türmen, Schornsteinen, Hochhäusern) angewandt. Die Schalelemente werden nicht umgesetzt, sondern die Schalung (Gleitschalung) wird entsprechend dem fortschreitenden Bau am Bauwerk kontinuierlich weitergeschoben und auf dem bereits betonierten Teil abgestützt, dabei wird der Betoniervorgang nicht unterbrochen. Die gesamte Schalungskonstruktion wird an sogenannten Kletterstangen pneumatisch oder hydraulisch hochgezogen. Der Beton bindet während des Gleitens ab, so dass er am unteren Ende der Schalung eine ausreichende Festigkeit besitzt, um diese abstützen zu können. Die Gleitbauweise muss deshalb, im Gegensatz zur Kletterbauweise, kontinuierlich im 24-Stunden-Schichtbetrieb ablaufen. Dies stellt hohe Anforderungen an die Bautechnologie, da für den Gleitprozess eine kontinuierliche Baustoffzuführung gewährleistet werden muss. Es wird auch beim Bau von Betonstraßen oder Betonschutzwänden eingesetzt.
Bauwerke, die in Gleitbauweise errichtet wurden (Auswahl):