Grand-Prix-Saison 1929

W. Williams beim Grand Prix von Frankreich.
Vier Siege 1929: Achille Varzi.

Für die Grand-Prix-Saison 1929 war vom Automobil-Weltverband AIACR erneut eine Automobil-Weltmeisterschaft ausgeschrieben worden, zu der sieben internationale Grand-Prix-Rennen gewertet werden sollten. Da jedoch mit dem Rennen in Indianapolis und dem Großen Preis von Frankreich auf dem Circuit de la Sarthe bei Le Mans nur zwei dieser Grandes Épreuves ausgetragen wurden und auch nur für das Rennen in Le Mans die Internationale Rennformel angewendet wurde, konnte der Weltmeistertitel zum zweiten Mal in Folge nicht vergeben werden.

Trotz seines Status als Grande Épreuve bezog der Große Preis von Frankreich seine Bedeutung dabei hauptsächlich aus der Tradition und lockte fast nur französische Fahrer an. Für die Targa Florio sowie die Großen Preise von Rom und Monza, die als Formula-Libre-Rennen ausgeschrieben waren, hatten jeweils bedeutend mehr internationale Fahrer und Werke als für den Frankreich-Grand-Prix genannt.

Vor allem in Italien und Frankreich – bzw. auch in deren nordafrikanischen Kolonien – wurden daneben zahlreiche weitere Rennen veranstaltet, wobei jedoch vorwiegend nur die italienischen Rennen unter wesentlicher internationaler Beteiligung stattfanden. Das faschistische Regime hatte die Eignung des Motorsports zur Massenunterhaltung und die Erfolge italienischer Fabrikate als Propagandainstrument erkannt und förderte die Veranstalter nach besten Mitteln.

Mit dem richtungsweisenden Grand Prix von Monaco in Monte Carlo fand außerdem zum ersten Mal ein international bedeutendes Rennen auf einem Stadtkurs statt, das seitdem seinen festen Platz im jährlichen Rennkalender besitzt.

Die Saison wurde vom Zweikampf der Marken Bugatti und Alfa Romeo geprägt. Zwar gewann Bugatti dabei mit W. Williams in Monaco und beim französischen Grand Prix, Albert Divo bei der Targa Florio und Louis Chiron in San Sebastián die insgesamt wichtigeren Rennen, Alfa Romeo konnte jedoch mit Achille Varzi in Alessandria, Rom, Livorno und Monza, sowie Gastone Brilli-Peri in Cremona und Tunis mehr Erfolge in international bedeutenden Rennen für sich verbuchen.


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