Grasbrook

Karte von Hamburg um 1660: Der Durchstich des Grasbrook ist noch ein Neuer Graben, heute stellt er den Verlauf der Norderelbe dar. Die Insel Grevenhof ist ein Teil Steinwerders geworden.
Blick auf Hamburg, vom Kleinen Grasbrook über die Norderelbe auf den Großen Grasbrook, um 1700. Zwischen Stadt und Grasbrook das Brooktor mit der dazugehörigen Brücke.
Hinrichtung der Vitalienbrüder auf dem Grasbrook in Hamburg (1401), Hamburger Staatsarchiv
Schiffswerft auf dem Grasbrook, Lithografie der Gebrüder Suhr, um 1835
Gasfabrik auf dem Grasbrook um 1850
Grasbrook um 1930: im Vordergrund das Gaswerk mit Gasometer, dahinter Grasbrook- und Sandtorhafen, im Hintergrund die Speicherstadt und die Türme der Hamburger Innenstadt, rechts der Magdeburger Hafen

Der Grasbrook (auf älteren Karten auch als Hamburger Brook, Neuer Brook oder nur Brook bezeichnet) war eine sumpfige Insellandschaft im Urstromtal der Elbe vor Hamburg, die bis in das 19. Jahrhundert hauptsächlich als Viehweide diente. Mit der Stadt verbunden war er über das Brooktor und die dazugehörige Brücke, in etwa bei der heutigen Kornhausbrücke. Die Insel war nie eingedeicht und somit immer vom Hochwasser der Elbe und von Sturmfluten bedroht.

Am westlichen Ende des Grasbrooks befand sich lange Zeit der für die Hinrichtung von Seeräubern bestimmte Richtplatz von Hamburg, auf dem bis 1624 mindestens 428 Seeräuber enthauptet wurden. Unter ihnen waren auch die Vitalienbrüder, Klaus Störtebeker und Gödeke Michels.[1] Zahlreiche Schädel mit typischen Pfählungs-Verletzungen wurden später beim Bau der Speicherstadt gefunden und zum Teil ins Museum für Hamburgische Geschichte verbracht.

1532 wurde der nördliche Teil des Grasbrooks, die später als Kehrwieder und Wandrahm bezeichneten Inseln, in die befestigte Stadt einbezogen. Zwischen 1568 und 1605 wurde die restliche Insel mit einem Durchstich für die umgeleitete Norderelbe geteilt, um den Hamburger Hafen für Seeschiffe tauglich zu machen. So entstanden die beiden getrennten Gebiete:

  1. Blazek: Seeräuberei, Mord und Sühne – Eine 700-jährige Geschichte der Todesstrafe in Hamburg 1292–1949, S. 41 f.

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