Greif

Minoischer Flügelgreif aus Kreta (Schema)
Greif (Martin Schongauer, Kupferstich um 1485)

Der Greif (lateinisch gryphus, dies aus altgriechisch γρῦψ, Genitiv γρυπός – gryps, grypós, verwandt mit hebräisch Cherub, seit dem 10. Jahrhundert im Althochdeutschen als grif(o) nachweisbar)[1] ist ein aus Tierkörpern gebildetes, mythisches Mischwesen, von dem es zwei Haupttypen (den Vogelgreif und den Löwengreif) mit mehreren Varianten[2] gibt. Es wird meist dargestellt mit löwenartigem Leib, dem Kopf eines Raubvogels, mit mächtigem Schnabel, spitzen Ohren, meist mit Flügeln, aber auch in abweichenden Varianten (mit Schlangenkopf, Vogelfüßen, Skorpionschwanz, mit knopf- oder kopfartigem Fortsatz auf dem Scheitel oder Rücken). Die ganze Geschichte hindurch sind Stärke und Wachsamkeit Eigenschaften des Greifs.

  1. Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, Band 4,1, bearbeitet von Artur Hübner und Hans Neumann, Leipzig 1935, S. 5–11; Friedrich Wild: Gryps – Greif – Gryphon (Griffin). Eine sprach-, kultur- und stoffgeschichtliche Studie, in: Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 241, 4. Abhandlung, Wien 1963, S. 3–28; Friedrich Kluge, Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23. Auflage. Berlin/New York 1999, S. 336.
  2. Erika Bleibtreu: Iran in prähistorischer und frühgeschichtlicher Zeit. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran. Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 76–185, hier: S. 185. (Goldene Greifenprotome aus Ziwiye)

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