Grenzstrang

Spinalnerven (waagrecht) und Grenzstrang (senkrecht, schematisch)

Der Grenzstrang (lateinisch Truncus sympathicus) ist eine Kette untereinander in Längsrichtung verbundener Ganglien an den Wirbelkörpern, die vom Hals bis zum Steißbein reicht. Er gehört zum Sympathikus.[1]

Die Zellkörper der sympathischen Nervenzellen liegen im Nucleus intermediolateralis des Seitenhorns der grauen Substanz in der Brust- und Lendenregion des Rückenmarks. Deren Axone (Nervenfortsätze) verlassen den Wirbelkanal und ziehen über den weißen Verbindungsast (Ramus communicans albus) zu dem jeweiligen segmentalen Grenzstrangganglion (auch Paravertebralganglion, Ganglion paravertebrale). Von den Paravertebralganglien gibt es zwei prinzipielle Wege:[2]

  1. Die Fasern werden auf das zweite Neuron umgeschaltet. Dieses ist markarm und zieht über den grauen Verbindungsast (Ramus communicans griseus) zurück zum jeweiligen Spinalnerven oder direkt zu den inneren Organen. Für den Hals ziehen die Neurone vom Ganglion stellatum über den Nervus vertebralis entlang der Halswirbelsäule. Von diesem gehen jeweils sympathische Fasern zu den Halsnerven.
  2. Ein Teil der Nervenfasern durchzieht die Paravertebralganglien und wird erst in sekundären, den Prävertebralganglien umgeschaltet. Diese Ganglien sind das Ganglion coeliacum, das Ganglion mesentericum superius (craniale) und das Ganglion mesentericum inferius (caudale). Von hier ziehen die Fasern zu den inneren Organen. Vom Ganglion cervicale superius geht die gesamte sympathische Versorgung des Kopfes aus.
  1. Karl Zilles, Bernhard Tillmann: Anatomie. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-540-69483-0, S. 850.
  2. Franz-Viktor Salomon: Nervensystem, Systema nervosum. In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2. Auflage. Enke, Stuttgart 2004, ISBN 3-8304-1007-7, S. 464–577.

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