Griechische Vasenmalerei

Die griechische Vasenmalerei ist der übergeordnete Begriff für die meist mit brennbaren Erdfarben aufgetragene Dekoration griechischer Keramik. Sie umfasst die gemalten Gefäßverzierungen unterschiedlichster Zeitstufen ab der vorgriechischen minoischen Kultur bis in den Hellenismus, also von etwa 2500 v. Chr. bis in das letzte vorchristliche Jahrhundert.

Da sich außerhalb der Keramik Zeugnisse der Malerei kaum erhalten haben, sind diese Darstellungen höchst wichtige Quellen für Bildkultur, Mythologie und Alltagsleben im alten Griechenland. Griechische Keramik gehört zu den am weitesten verbreiteten archäologischen Fundgattungen für die griechische Antike und findet sich im gesamten griechischen Siedlungsraum. Neben dem griechischen Mutterland, das weitgehend dem heutigen Griechenland entspricht, gehören hierzu weite Teile der Westküste Kleinasiens, die ägäischen Inseln, Kreta, Teile Zyperns, die griechisch besiedelten Gebiete Großgriechenlands, sowie die griechischen Kolonien an der Propontis und am Schwarzen Meer. Als Exportgut gelangte griechische Keramik und somit die griechische Vasenmalerei auch nach Etrurien, auf die iberische Halbinsel, in den Vorderen Orient, nach Ägypten und Nordafrika. Selbst in keltischen Adelsgräbern wird bemalte griechische Keramik gefunden.

Bemalt wurden alle Arten von Gefäßen, die man für Vorratshaltung, Mahlzeiten, Kulte und Feste benötigte. Besonders aufwendig bemalte und gestaltete Gefäße wurden als Weihgeschenke in Heiligtümer gestiftet oder als Beigaben in Gräbern niedergelegt. Die meist hart gebrannte und verwitterungsbeständige Keramik hat sich zu Zehntausenden als intakte Gefäße oder in Fragmenten erhalten. Für die Datierung von archäologischen Funden und Fundzusammenhängen ist die griechische Vasenmalerei – wie die griechische Keramik überhaupt – eine Leitgattung.

Durch Signaturen sind ab archaischer Zeit zahlreiche Namen von Töpfern und Malern bekannt. Wo dies nicht der Fall ist, behilft sich die Forschung mit Notnamen, um Gefäße und Malstile einzelnen Händen zuordnen zu können. Sie orientieren sich entweder an inhaltlichen Motiven, charakteristischen Merkmalen oder an Fund- oder Aufbewahrungsorten exemplarischer Stücke. Die zentrale Dokumentation für Antike Vasen liefert das Corpus Vasorum Antiquorum.


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