Groschen

Barile (Schwerer Groschen), Florenz 1506
Breiter Groschen Markgraf Friedrichs II., von 1338 bis 1349 in der Münzstätte Freiberg geprägt, erster meißnischer Groschen. (Silber, Durchmesser 30 mm, 3,77 g; Krug Nr. 1/2)

Groschen ist die Bezeichnung für verschiedene Münzen. Das Wort ist der spätlateinischen Bezeichnung des Turnosen entlehnt, des grossus denarius Turnosus, zu Deutsch „dicker Denar von Tours“.[1] Häufig wurde Groschen in älteren Dokumenten mit gl abgekürzt, wobei das zweite Zeichen aber nicht der Buchstabe l ist, sondern ein Abkürzungszeichen; später mit Gr oder g.

Im deutschsprachigen Raum waren Groschen genannte Münzen vor der Einführung der in Pfennige unterteilten Mark 1871 weit verbreitet, was sich auch in zahlreichen redensartlichen Verwendungen niederschlug. Später war der Groschen vor allem als die Untereinheit des bis 2001 verwendeten österreichischen Schillings und als umgangssprachliche Bezeichnung für ein Zehnpfennigstück bekannt. Aktuelle Währungen mit einer Unterteilung in Groschen sind der polnische Złoty (Groszy) und die türkische Lira (Kuruş).

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Akademie, Berlin 1989 und weitere Auflagen, s. v. (online); Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2011, s. v.; Arthur Suhle: Kulturgeschichte der Münzen. Battenberg, München 1969, S. 117. – Nach einer anderen, in Arthur Suhle: Deutsche Münz- und Geldgeschichte von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert, Battenberg, München 1964, S. 157 zitierten These soll die Bezeichnung auf das Doppelkreuz = Crossus der Ursprungsprägung zurückgeführt werden können, das auf sehr vielen Münzen dieses Typs bis etwa 1500 abgebildet war und dann später bis ins 18. Jahrhundert durch den Reichsapfel mit der Zahl 24 abgelöst wurde.

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