Gruppe Wagner

Gruppe Wagner

Aufstellung 2014
Staat Russland
Streitkräfte Söldner
Truppengattung Landstreitkräfte
Typ Privates Sicherheits- und Militärunternehmen, paramilitärische Organisation
Stärke 50 000 (davon 40 000 Häftlinge, Dezember 2022)[1]
Hauptquartier Sankt Petersburg[2]
Schlachten und Kriege u. a. Syrischer Bürgerkrieg

Russischer Überfall auf die Ukraine 2022

Führung
Kommandeur Pawel Prigoschin[3][4]
Ehemalige
Kommandeure

Jewgeni Prigoschin,[5] Dmitri Utkin

Gruppe Wagner (russisch Группа Вагнера) ist eine russische paramilitärische Organisation, die von Jewgeni Prigoschin geführt wurde. Formal privatrechtlich organisiert, bestehen enge Verbindungen zwischen der Gruppe und dem russischen Staat, und dieser nutzt die Gruppe zur hybriden Kriegführung und für verdeckte Operationen, um im überwiegend afrikanischen und asiatischen Ausland russische Interessen gewaltsam zu vertreten, ohne dabei offiziell einzugreifen. Die Gruppe Wagner ist darüber hinaus mit Desinformations- und Propagandakampagnen im Ausland aktiv, um politisch Einfluss zugunsten Russlands zu nehmen. Seit 2022 nimmt sie am russischen Überfall auf die Ukraine teil, bei dem sie offen gemeinsam mit den regulären Streitkräften Russlands kämpft. Die Gruppe Wagner ist mit russischem Militärgerät ausgestattet und verfügt über eigene Luftkampfmittel. Ausrüstung und Kampfkraft entsprechen regulären Streitkräften. Angehörige der Organisation sind meist ehemalige Militärangehörige. Seit spätestens Juni 2022 rekrutiert die Gruppe auch russische Strafgefangene sowie ausländische Söldner. Videoaufnahmen aus dem syrischen Bürgerkrieg und Funksprüche aus dem Russisch-Ukrainischen Krieg legen nahe, dass die Gruppe Wagner dort Kriegsverbrechen wie Folter und Hinrichtungen begangen hat.

Im Juni 2023 scheiterte ein Aufstand der Wagner-Gruppe, nachdem es zu Streitigkeiten mit regulären Truppen und dem russischen Verteidigungsministerium gekommen war. Zwei Monate später kam es zu einem Flugzeugabsturz, bei dem die Führungsspitze der Gruppe, darunter Jewgeni Prigoschin, zu Tode kam. Der Nachfolger von Jewgeni Prigoschin ist sein Sohn Pawel Prigoschin.[6][7]

Am 23. November 2023 wurde die Gruppe Wagner in Anlehnung an Adolf Hitlers Afrikafeldzug in „Afrikanski Korpus“ (auf Deutsch: „Afrikakorps“) umbenannt. Aufgrund der neuen Befehlshierarchie untersteht die ehemals private Gruppe nun als offizielle Einheit dem russischen Verteidigungsministerium.[8]

  1. Today's D Brief: Zelenskyy thanks Americans, lawmakers; North Korea sent arms to Wagner, WH says; Breaking down the omnibus; Germany's year ahead; And a bit more. Abgerufen am 9. Mai 2023 (englisch).
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :13.
  3. Глава ЧВК «Вагнер» Евгений Пригожин завещал почти все состояние сыну. Abgerufen am 9. Januar 2024 (russisch).
  4. Wagner succession: Yevgeny Prigozhin’s son ‘set to be next mercenary boss’. 2. Oktober 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  5. Andreas Rüesch: «Ich hole euch lebendig raus, aber ich bringe nicht alle lebendig zurück»: Der Chef der Kampfgruppe Wagner spielt Schicksalsgott für russische Gefangene. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. September 2022, abgerufen am 17. September 2022.
  6. Глава ЧВК «Вагнер» Евгений Пригожин завещал почти все состояние сыну. Abgerufen am 9. Januar 2024 (russisch).
  7. Wagner succession: Yevgeny Prigozhin’s son ‘set to be next mercenary boss’. 2. Oktober 2023, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  8. Simone Schlindwein: Die Gruppe Wagner heißt jetzt Afrikakorps. Abgerufen am 6. Februar 2024.

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