Gunda Niemann-Stirnemann

Gunda Niemann-Stirnemann
Gunda Kleemann 1988 bei den DDR-Einzelstreckenmeisterschaften
Nation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Geburtstag 7. September 1966
Geburtsort Sondershausen, DDR
Karriere
Verein SC Turbine Erfurt
ESC Erfurt
Trainer Gabriele Fuß (1985–1994)
Stephan Gneupel (1994–2000)
Klaus Ebert (2000–2005)
Status zurückgetreten
Karriereende 27. Oktober 2005
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 19 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltcup-Medaillen 98 × Goldmedaille 24 × Silbermedaille 9 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 8 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 34 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 6 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1992 Albertville 5000 m
Gold 1992 Albertville 3000 m
Silber 1992 Albertville 1500 m
Silber 1994 Lillehammer 5000 m
Bronze 1994 Lillehammer 1500 m
Silber 1998 Nagano 5000 m
Gold 1998 Nagano 3000 m
Silber 1998 Nagano 1500 m
 Mehrkampfweltmeisterschaften
Silber 1989 Lake Placid Mehrkampf
Gold 1991 Hamar Mehrkampf
Gold 1992 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1993 Berlin Mehrkampf
Gold 1995 Tynset Mehrkampf
Gold 1996 Inzell Mehrkampf
Gold 1997 Nagano Mehrkampf
Gold 1998 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1999 Hamar Mehrkampf
Silber 2000 Milwaukee Mehrkampf
 Einzelstreckenweltmeisterschaften
Gold 1996 Hamar 3000 m
Gold 1997 Warschau 5000 m
Gold 1997 Warschau 3000 m
Gold 1997 Warschau 1500 m
Gold 1998 Calgary 5000 m
Gold 1998 Calgary 3000 m
Silber 1998 Calgary 1500 m
Gold 1999 Heerenveen 5000 m
Gold 1999 Heerenveen 3000 m
Silber 1999 Heerenveen 1500 m
Gold 2000 Nagano 5000 m
Silber 2000 Nagano 3000 m
Gold 2001 Salt Lake City 5000 m
Gold 2001 Salt Lake City 3000 m
 Mehrkampfeuropameisterschaften
Silber 1988 Kongsberg Mehrkampf
Gold 1989 Berlin Mehrkampf
Gold 1990 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1991 Sarajevo Mehrkampf
Gold 1992 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1994 Hamar Mehrkampf
Gold 1995 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1996 Heerenveen Mehrkampf
Silber 1997 Heerenveen Mehrkampf
Silber 2000 Hamar Mehrkampf
Gold 2001 Baselga di Piné Mehrkampf
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 22. November 1987
 Weltcupsiege 98
 Gesamt-WC 1500 1. (1990/91, 1991/92,
1992/93, 1994/95,
1995/96, 1997/98,
1998/99, 1999/2000)
 Gesamt-WC 3000/5000 1. (1989/90, 1991/92,
1992/93, 1993/94,
1994/95, 1995/96,
1997/98, 1998/99,
1999/2000, 2000/01)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 1000 Meter 2 2 0
 1500 Meter 39 9 4
 3000 Meter 42 11 4
 5000 Meter 15 2 1

Gunda Niemann-Stirnemann (* 7. September 1966 in Sondershausen, geb. Kleemann) ist eine ehemalige deutsche Eisschnellläuferin, die in den 1990er Jahren die international erfolgreichste Athletin ihrer Sportart war. Zwischen 1991 und 2001 gewann sie 19 Weltmeistertitel und drei olympische Goldmedaillen. Seit September 2020 ist sie Co-Bundestrainerin der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft.

Die in der DDR aufgewachsene Thüringerin feierte ihre ersten Erfolge in der Leichtathletik und wechselte 1983 zum Eisschnelllaufen. Im Winter 1987/88 debütierte sie im Weltcup und stieß schnell in die Weltspitze vor: 1988 nahm sie erstmals an Olympischen Spielen teil, 1989 errang sie als Mehrkampfeuropameisterin ihren ersten internationalen Titel. In der Folge gewann sie auf den längeren Distanzen über 1500, 3000 und 5000 Meter einen Großteil der Rennen, an denen sie teilnahm. Dieser Stärke, die sie mehr als ein Jahrzehnt beibehielt, verdankte sie 98 erste Plätze im Weltcup, 16 Goldmedaillen bei den jährlich ausgetragenen Welt- und Europameisterschaften im Mehrkampf sowie drei Olympiasiege. Ab Mitte der 1990er Jahre stand Niemann-Stirnemann in teaminterner Konkurrenz zu Claudia Pechstein, von der sie bei den Olympischen Winterspielen 1994 und 1998 jeweils über 5000 Meter geschlagen wurde. Nach einer zweijährigen Babypause konnte sie bei ihrer Rückkehr in das internationale Wettkampfgeschehen 2003 nicht an ihre vorherigen Siegesserien anknüpfen und beendete ihre Karriere im Herbst 2005 wegen anhaltender Rückenbeschwerden. Sie übernahm in der Folge Aufgaben als Trainerin vor allem im deutschen Nachwuchsbereich.

Niemann-Stirnemann, deren Erfolge in erster Linie ihrer Willensstärke und ihrer Trainingsdisziplin zugeschrieben wurden, erfuhr in Deutschland wie auch international große Anerkennung. Von 1995 bis 1997 erhielt sie als erste Frau dreimal in Folge die als Eis-Oscar bezeichnete Oscar Mathisen Memorial Trophy. Für die 2001 als Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle eröffnete Eisschnelllaufbahn des Eissportzentrums Erfurt war sie Namensgeberin. 2019 wurde sie als erste Eisschnellläuferin in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.


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