Gusswerkstoff

Gusswerkstoffe sind Werkstoffe, die besonders gut zum Gießen geeignet sind.[1] Sie werden auch als Gusslegierungen oder Gießlegierungen bezeichnet. Das Gegenstück sind Knetlegierungen, die vor allem zum Umformen (Schmieden, Walzen) geeignet sind. Gusswerkstoffe werden meist ausdrücklich als solche bezeichnet, beispielsweise Aluminiumgusslegierung, Aluminiumdruckgusslegierung (für das Druckgussverfahren) oder die Kupferlegierungen Rotguss und Bronzeguss. Eine wichtige Ausnahme sind die Eisenwerkstoffe: Die Knetlegierungen werden als Stahl bezeichnet, die Gusslegierungen sind Gusseisen (mindestens 2 % Kohlenstoff, meist um 4,3 %) und Stahlguss (unter 2 % Kohlenstoff, meist deutlich darunter).[2]

Gusswerkstoffe werden vor allem für den Formguss genutzt, also für das Gießen in Formen, die der endgültigen Bauteilform nahekommen. Auch Knetlegierungen werden vergossen, allerdings zu Barren, Brammen und Stangen, die durch Umformen weiterverarbeitet werden. Dafür wird der Blockguss und der Strangguss genutzt.

Die genormten Werkstoffbezeichnungen beginnen meistens mit einem G (Guss) oder International mit C (von englisch Cast = Guss).

Vor dem Gießen werden Gusswerkstoffe einer speziellen Schmelzebehandlung unterzogen.

  1. Bernhard Ilschner, Robert Singer: Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik - Eigenschaften, Vorgänge, Technologien, Springer, 5. Auflage, 2010, S. 350
  2. Bernhard Ilschner, Robert Singer: Werkstoffwissenschaften und Fertigungstechnik - Eigenschaften, Vorgänge, Technologien, Springer, 5. Auflage, 2010, S. 350.

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