Die gymnasiale Oberstufe (GOSt / GOS) im Bildungssystem Deutschlands umfasst die der Sekundarstufe II zugerechneten oberen Jahrgangsstufen des Gymnasiums, des beruflichen Gymnasiums (auch: Fachgymnasium) und der Gesamtschule und führt vom Mittleren Schulabschluss (MSA, auch Mittlere Reife, Realschulabschluss) zum Abitur (Allgemeine Hochschulreife). Auch der schulische Anteil zum Erwerb der Fachhochschulreife kann in ihr absolviert werden.
Andere Namen für die gymnasiale Oberstufe in Deutschland sind Kollegstufe (in Bayern), Studienstufe (in Hamburg), Mainzer Studienstufe (in Rheinland-Pfalz) oder waren nach der Reform vom 7. Juli 1972 durch die Kultusministerkonferenz zeitweise reformierte Oberstufe. Sie löste die gymnasiale Oberstufe der Saarbrücker Rahmenvereinbarung von 1960 ab. Die aktuelle Fassung auf KMK-Ebene stammt aus dem Jahr 2021, die Vereinbarung muss in jedem Land in Landesrecht durch eine eigene Verordnung umgesetzt werden.
In der verkürzten Form des Gymnasiums (G8) umfasst die gymnasiale Oberstufe die Jahrgangsstufen 10 bis 12[1][2], in der längeren Form (G9) die Jahrgangsstufen 11 bis 13.
Die Jahrgangsstufe 10 bzw. 11 wird nach der KMK-Vereinbarung als einjährige Einführungsphase (EF) angesehen, die noch größtenteils im Klassenverband stattfindet. Die Jahrgangsstufen 11 und 12 bzw. 12 und 13 sind die zweijährige Qualifikationsphase (Q1 bzw. Q2, auch: Qualifizierungsphase), die im Kurssystem organisiert wird und an deren Ende eine abschließende Prüfung in vier oder fünf Fächern liegt.
Genaue Beschreibungen befinden sich in Artikeln über das Abitur im jeweiligen Bundesland.