Hans Josef Vermeer (* 24. September 1930 in Iserlohn; † 4. Februar 2010 in Heidelberg) war ein deutscher Sprach- und Übersetzungswissenschaftler und Begründer der Skopostheorie. Seine Forschungsschwerpunkte waren die portugiesische Sprache, Germanistik (insbesondere die mittelalterliche Fachliteratur), Sprachwissenschaft und Indologie, Translationswissenschaft sowie die Geschichte der Übersetzung.
Er war Professor für Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft und lehrte im Germersheimer Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie an der Universität Heidelberg. Vermeer nahm außerdem zahlreiche Gastprofessuren wahr, sowohl in Deutschland als auch im Ausland.
Vermeer schuf die Grundlagen einer allgemeinen Translationstheorie. Am 17. Januar 2010 wurde ihm für seine Verdienste um die Grundlegung der Translationswissenschaft vom Fachbereich 06 (Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft) die Ehrendoktorwürde der Universität Mainz verliehen. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit war Hans J. Vermeer ferner als Übersetzer für die portugiesische, französische und baskische Sprache sowie als Diplom-Dolmetscher für das Portugiesische tätig.