Hans Martin Sutermeister (* 29. September 1907 in Schlossrued; † 4. Mai 1977 in Basel; Pseudonym Hans Moehrlen oder Hans Möhrlen) war ein Schweizer Schriftstellerarzt, Privatgelehrter und Politiker (LdU).
Neben der autobiographischen Novelle Zwischen zwei Welten veröffentlichte Sutermeister Prosa zu medizinischen, historischen und ästhetischen Themen, unter anderem Psychologie und Weltanschauung. Von 1945 bis 1968 führte er eine allgemeinmedizinische Praxis in Bern. In den 1950er Jahren versuchte er dreimal erfolglos, zu habilitieren, unter anderem mit Schiller als Arzt. Als Mitglied der Gefangenengewerkschaft und des Büros gegen Amts- und Verbandswillkür setzte er sich ab 1960 für strafrechtlich Verurteilte ein; auf seinen Erfahrungen basiert das 1976 erschienene Buch Summa Iniuria: Ein Pitaval der Justizirrtümer. Von 1968 bis 1971 war Sutermeister LdU-Gemeinderat in Bern und prägte die dortige Schulreform mit. Als Gemeinderat liess er das kleine rote schülerbuch medienwirksam verbieten, wodurch er landesweite Bekanntheit erlangte. Nach seiner Abwahl zog er mit seiner Familie nach Basel, wo er noch rege publizistisch tätig war. Sein Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.