Harem

Der Ausdruck Harem (von harim / حريم / ḥarīm / ‚Heiliger, unverletzlicher Ort; Heiligtum; geheiligter Bereich; weibliche Familienmitglieder, Frauen, Ehefrau‘) bezeichnet einen abgeschlossenen und bewachten Wohnbereich eines Serails oder Hauses, in dem die Frauen, die weiblichen Angehörigen und die unmündigen Kinder eines muslimischen Familienoberhaupts leben (im Gegensatz zum Selamlık). Wie im Arabischen bestimmt die Ambivalenz des Begriffes auch seine Bedeutung im deutschen Sprachgebrauch. Er steht einerseits für den geschützten Bereich, andererseits für weibliche Bewohner des Bereichs. Die Städte Mekka und Medina werden im Arabischen als Ḥaram (bzw. gemeinsam als al-ḥaramain) bezeichnet – ein Begriff, der wie ḥarām vom gleichen Wortstamm abgeleitet wird.[1]

Haremstor im Mogul-Palast von Fatehpur Sikri (um 1570)
  1. Leslie P. Peirce: The imperial harem: women and sovereignity in the Ottoman Empire. Oxford University Press, New York 1993, ISBN 0-19-507673-7, S. 3–5.

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