Harlekin

Arlecchino in der Commedia dell’arte
Harlekin-Darstellung von Paul Cézanne, 1890

Der Harlekin, abgeleitet vom italienischen Arlecchino, das wiederum auf die altfranzösischen Wörter (h)arlekin, (h)erlekin, (h)ellequin, harlequin und ähnliche aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht, ist eine Bühnenfigur, die als jahrhundertealtes und europaweites Phänomen zu betrachten ist. Sie wird mit der Commedia dell’arte der Renaissance, der Commedia Italiana und anderen Ausprägungen des „Comödien-Stils“ (nach Gerda Baumbach)[1] in Verbindung gebracht. Die exakte Rekonstruktion des Ursprungs des Harlekins ist jedoch nicht möglich. Der Name der Figur lässt sich möglicherweise über die Italianisierung des deutschen Worts „Höllenkönig“ (h)ellechin(n)o erklären. Eine andere mögliche Herleitung bezieht sich auf das altenglische Herla Cyng, also „Heerkönig“.[2] Sehr verallgemeinert sind als Charakteristika der vielschichtigen Figur eine Flickenkostümierung, exzentrische Körperbewegung, eine schwarze Halbmaske und das Ausführen des Harlekinsprunges „Eccomi!“ zu nennen.[3] Es bestehen Parallelen zur mythologischen Trickster-Figur.

  1. Baumbach, Gerda; Schauspieler, Historische Anthropologie des Akteurs, S. 246 ff.
  2. Siehe den Abschnitt bei „Wilde Jagd“ und den entsprechenden Abschnitt auf der Diskussionsseite
  3. Vgl. Baumbach, Gerda; Schauspieler, Historische Anthropologie des Akteurs, S. 154

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