Heckrotor-Konfiguration

Heckrotor eines Hubschraubers, mittig die Anlenkung der Blattverstellung

Die Heckrotor-Konfiguration ist eine verbreitete Bauweise bei Hubschraubern. Damit der Hauptrotor einen Auftrieb erzeugen kann, muss dieser durch einen Motor oder eine Turbine in eine schnelle Drehung versetzt werden. Dieser am Rumpf befestigte Antrieb erzeugt aufgrund der Erhaltung des Drehimpulses ein Drehmoment in die entgegengesetzte Richtung. Der Heckrotor soll dieses Drehmoment durch einen Gegenschub ausgleichen. Die Idee, horizontalen Schub gegen die Rotorbewegung einzusetzen, um das Fluggerät zu stabilisieren, stammt ursprünglich von Étienne Œhmichen und war ein Ergebnis intensiver Naturbeobachtungen. Allerdings konstruierten bereits 1874 die Gebrüder Fritz und Wilhelm Achenbach das Prinzip mit Haupt- und Heckrotor.[1][2]

Die Heckrotor-Konfiguration wurde von Igor Sikorski einsatzreif entwickelt und am Sikorsky VS-300 im Jahre 1939 erstmals erfolgreich demonstriert.[3] Wegen der geringeren Entwicklungs-, Bau- und Wartungskosten gegenüber Doppelrotoren (Tandem-Konfiguration, Koaxialrotor oder Flettner-Doppelrotor) wird diese Bauweise bis heute bei der Mehrzahl der Helikopter eingesetzt.

  1. Gebrüder Achenbach: 1874, abgerufen am 17. November 2016
  2. Zeittafel. In: Kyrill von Gersdorff, Kurt Knobling: Hubschrauber und Tragschrauber. Entwicklungsgeschichte der deutschen Drehflügler von den Anfängen bis zu den internationalen Gemeinschaftsentwicklungen (= Die deutsche Luftfahrt. 3). 3., erweiterte Auflage. Bernard & Graefe, München u. a. 1999, ISBN 3-7637-6115-2, S. 336–339, hier S. 336.
  3. Niels Klußmann, Arnim Malik: Lexikon der Luftfahrt. 3., aktualisierte Auflage. Springer, Berlin u. a. 2012, S. 230.

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