Die Parole Heim ins Reich wurde seit dem Ende des Ersten Weltkriegs und während der Zeit des Nationalsozialismus als politisches Schlagwort für die deutsche Volkstumspolitik gebraucht. Während der Weimarer Republik wurden die deutschen Volksgruppen im europäischen Ausland als Argument für eine Revision der Grenzziehungen im Versailler Vertrag angesehen und gepflegt. 1939 vollzog Hitler mit der Option in Südtirol einen Paradigmenwechsel. Nunmehr wurden zum Schutz der deutschen Minderheiten nicht mehr Gebietsforderungen gemacht, sondern die Minderheiten dienten als Verfügungsmasse bei Bevölkerungstransfers aus dem Baltikum, Ostpolen, Bessarabien, der Bukowina und der Dobrudscha. Damit sollte eine ethnische Flurbereinigung mit den Nachbarstaaten erfolgen und die deutschen Umsiedler sollten nach einer rassischen Auslese die eroberten Gebiete im „Osten“ von der Warthe bis zur Krim besiedeln. Dazu ließ die Umwandererzentralstelle „fremdvölkische“ Einwohner deportieren.[2] Die wehrfähigen Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen.