Hepatitis-C-Virus

Hepatitis-C-Virus

HCV-Virionen aus Serum

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Kitrinoviricota[1]
Klasse: Flasuviricetes[1]
Ordnung: Amarillovirales[1]
Familie: Flaviviridae
Gattung: Hepacivirus
Art: Hepacivirus C
Taxonomische Merkmale
Genom: (+)ssRNA linear
Baltimore: Gruppe 4
Symmetrie: unbekannt
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
Hepacivirus C
Kurzbezeichnung
HCV
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Das Hepatitis-C-Virus ist ein behülltes, einzelsträngiges RNA-Virus mit positiver Polarität (ss(+)RNA) und ist der Erreger der Hepatitis C. Es ist das einzige bislang bekannte RNA-Virus, das (ohne ein Retrovirus zu sein) eine chronische Infektionskrankheit verursachen kann. Zu Diagnostik, Erkrankungen und Prävention siehe Hepatitis C.

Obwohl man seit den ersten Berichten 1974 über ein infektiöses Agens als Erreger der damals so genannten „Non-A-Non-B-Hepatitis“ wusste, war das Virus lange Zeit nicht identifiziert. Erst nach der erstmaligen Anwendung der Klonierung von Genomfragmenten aus dem Serum eines künstlich mit HCV infizierten Schimpansen gelang 1989 die Entdeckung und 1990 die Sequenzierung des dann Hepatitis-C-Virus genannten Erregers. Es ist auch das erste Virus, dessen Genomsequenz und Virusproteine einem umfassenden Patentschutz unterliegen, was die Entwicklung neuer Testverfahren erheblich erschwerte. Patenthalter ist, nach der Übernahme der Chiron Corporation im Jahr 2006, der Pharmakonzern Novartis.

Das Hepatitis-C-Virus (HCV) gehört zusammen mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV), dem Epstein-Barr-Virus (EBV), dem humanen Papillomvirus (HPV), Humanen T-lymphotropen Virus 1 (HTLV-1) und dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8, auch Kaposi-Sarkom-Herpesvirus, KSHV) zu den humanen Viren, die Krebserkrankungen auslösen können. Es wird geschätzt, dass diese Viren weltweit für 10 bis 15 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich sind.[3]

Für die Entdeckung des Virus wurde 2020 den Wissenschaftlern Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zuerkannt.[4]

  1. a b c d ICTV: ICTV Taxonomy history: Yellow fever virus, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b.v2. MSL #34, März 2019
  3. D. Martin, J. S. Gutkind: Human tumor-associated viruses and new insights into the molecular mechanisms of cancer. In: Oncogene. Band 27, Nr. 2, 2008, S. 31–42, PMID 19956178.
  4. The Nobel Prize in Physiology or Medicine 2020. In: nobelprize.org, 5. Oktober 2020.

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